Steirische Kindergärtnerinnen studieren in Nizza

Wie unterscheidet sich das österreichische Kleinkind-Betreuungssystem vom französischen? Dieser Frage gingen künftige steirische Elementarpädagogen in Nizza im Rahmen von Erasmus+ nach.

50 künftige Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen aus Judenburg, Hartberg und Graz waren 14 Tage lang in Nizza: Im Zuge eines Erasmus+-Projektes schnupperten die Jugendlichen in einem eigens entwickelten Programm in das französische Kleinkinderbetreuungssystem hinein.

Vergleiche zwischen Bildungsstrukturen

Die Schüler sammelten in Kinderkrippen Praxis, absolvierten einen Französischkurs und lernten berufliche Alltagssituationen kennen: So konnten sowohl Schüler, als auch Lehrpersonal, wertvolle Erfahrungen für die Zukunft sammeln, meint Otto Scheucher, Direktor der BAfEP Judenburg.

Neben dem kulturellen Austausch habe man auch Dinge kennengelernt, die man im normalen Unterricht nicht lernen kann, so Scheucher: „Man kann vergleichen, wie Bildungsstrukturen aufgebaut sind. Man kann schauen, wie in der Praxis Kleinkinder betreut werden – in dem Fall Kinder von maximal drei Jahren, was für uns wieder so interessant war, weil wir seit dem Lehrplan 2016 uns auch auf diesen Altersbereich konzentrieren, zusätzlich zum Bereich der Drei- bis Sechsjährigen, die vorher im Fokus standen. Also insofern ein tolles Projekt von A bis Z.“

Weiterentwicklung des Projektes erhofft

Scheucher stellte im Rahmen des Erasmus+-Projektes fest, dass das österreichische vom französischem Bildungssystem lernen kann, aber auch umgekehrt. Der Direktor hofft daher, dass das Projekt intensiviert und ausgebaut werden kann.

„Dass es in der Zukunft angedacht ist, dass wir vielleicht mit Schülerinnen der zweiten Klassen beginnen, und in der dritten und vierten Klasse dieselben Schüler noch einmal hinschicken und dann schauen, wie sich das Ganze entwickelt - in Bezug auf die Pädagogik, aber auch in Bezug auf die Sprache und das Kulturbewusstsein. Das wäre natürlich ein spannendes Modell“, meint Scheucher.

Aufgrund des großen Erfolges dieses Projekts will das Servicereferat EU-Internationalisierung in der Bildungsdirektion Steiermark, ähnliche Projekte in Zukunft auch auf andere Berufsgruppen und Schulen ausbauen.

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