Versteckte Geschichten neu aufbereitet
Wie kamen sie in die Steiermark, wie geht es ihnen hier, was haben sie hier lieben gelernt oder auch was sie hier stört - all das und vieles mehr erzählten die Migranten sechs Studierenden mit ebenfalls migrantischem Hintergrund in Interviews.
Universalmuseum Joanneum
Aufgenommen wurden die Videos im Rahmen eines EU-Bildungsprojekts, das von „inspire thinking“ in Kooperation mit dem Studiengang Ausstellungsdesign der FH Joanneum umgesetzt wurde. Anschließend wurde ein Wettbewerb unter den FH-Studenten ausgerufen, den schließlich Olivia Schmoll für sich entscheiden konnte.
Ausstellungstipp:
„Hidden.histories.ganz.graz“ - übrigens als Wanderausstellung konzipiert - ist noch bis zum 3. Juni in den Multimedialen Sammlungen im Grazer Joanneumsviertel zu sehen
Ein Konzept auf mehreren Ebenen
Ausgehend von den 18 Interviews dachte sie sich ein Konzept aus, das auf mehreren Ebenen funktioniert: So kann man über Plakate im öffentlichen Raum, die mit einem QR-Code versehen sind, per Handy auf die Website der Ausstellung kommen - hier findet man alle Videos, Zitate und weitere Informationen - und schließlich hat man in den Räumlichkeiten der Mulitmedialen Sammlungen über Terminals nicht nur Zugriff zur Website, sondern kann auch die Interviews per Projektion ansehen oder sich in ein spezielles Gästebuch eintragen.
Universalmuseum Joanneum
Sendungshinweis:
„Der Tag in der Steiermark“, 18.5.2012
Zitate als Ausgangsbasis
Ausstellungsgestalterin Olivia Schmoll sagt über ihr Siegerkonzept: „Es war etwas schwierig, aber ich hab’ von Beginn gedacht, ich arbeite sehr viel mit Zitaten, bin dann von den Zitaten auf die Plakate gekommen, und dann von den Plakaten zur Website, und um die neuen Technologien zu nutzen, haben wir den QR-Code genutzt, wobei man dann auch mit dem Handy darauf zugreifen kann. Die Grundbasis, von der ich ausgegangen bin, waren aber Zitate aus den Videos.“
Unterschiedliche Schwellen des Zugangs
Mit dieser Idee konnte Olivia Schmoll schließlich auch die Jury überzeugen, so Anke Strittmatter, die die FH-Studenten betreut hat: „Bei der Arbeit von Olivia Schmoll ist es besonders toll, dass unterschiedliche Medien eingesetzt werden. Jemand, der sehr medienaffin ist, kann über Smartphones arbeiten, aber jemand, der sagt, ich kenn’ mich da nicht aus oder ich möchte mich damit nicht auseinandersetzen, hat hier einen wunderbaren Ort, wo er sich in Ruhe an den Tisch setzen kann und sich diese Interviews anhören kann. Es gibt so unterschiedliche Schwellen des Zugangs, und das finde ich wunderbar.“
Eine besondere Herausforderung für die Studenten war auch, einen passenden Ausstellungsort zu finden - im Siegerprojekt fiel die Entscheidung auf die Multimedialen Sammlungen: „Die Videos werden anschließend zur Archivierung an die Multimedialen Sammlungen weitergegeben, und wir wollten grundsätzlich eine große Masse ansprechen“, so Schmoll.