Olympia 2026: Stockholm Konkurrenz für Graz

Nach dem positiven Beschluss des Grazer Gemeinderates für eine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2026 wird nun auch Stockholm die Absichtserklärung „Letter of Intent“ an das Internationale Olympische Komitee schicken.

Der Grazer Gemeinderat hat am Donnerstag mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und NEOS die Weichen für die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026 gestellt. Bei der Abstimmung ging es um eine Absichtserklärung; die Machbarkeitsstudie folgt im Juni - mehr dazu in Olympia 2026: Grazer Gemeinderat für Bewerbung.

Schwedischer „Letter of Intent“ kommt

Nach dem Grazer Gemeindesratsbeschluss wird nun auch Stockholm am 31. März die Absichtserklärung „Letter of Intent“ an das IOC schicken. IOC-Präsident Thomas Bach bestätigte am Freitag auf einer Pressekonferenz in Aare, dass die Schweden als Sportnation beste Voraussetzungen hätten.

Bach bezeichnete Schweden als „eine der führenden Wintersportnationen“, das würden auch die 14 gewonnenen Medaillen bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang (Südkorea) zeigen. „Und ich brauche nur rausschauen, Schweden hat alles. Möglichkeiten, Erfahrungen, die Leute dafür und den Enthusiasmus.“ Derzeit findet das Alpinski-Weltcupfinale in Aare statt, die Langläufer haben ihren Weltcup in Falun. 2019 gehen gleich zwei Wintersport-Weltmeisterschaften in Szene - in Aare jene im Alpinski, gleich ums Eck in Östersund jene der Biathleten.

„Schweden müssen nichts mehr beweisen“

Bach reiste nach Schweden, um das Potenzial einer möglichen Kandidatur von Stockholm auszuloten. Auf die Frage, ob das Gelingen der Weltmeisterschaften in einem Jahr einen Einfluss auf Entscheidungen haben könnte, meinte der oberste IOC-Funktionär. „Die Schweden müssen nichts mehr beweisen. Sie haben das schon jedes Jahr gezeigt. Ich denke nicht, dass jemand Zweifel an der Organisation hat.“

Wohlwollen gegenüber der Steiermark

Wohlwollend nahm Bach auch die Nachrichten aus der Steiermark zur Kenntnis. „Ich bin erfreut über das Interesse, Spiele zu organisieren. Der nächste Schritt wird sein, das sie mit dem Österreichischen Olympischen Komitee in Kontakt treten. Soweit ich informiert bin, wird nächste Woche ein Meeting stattfinden. Wir sind bereit, die gleiche Hilfe anzubieten, die wir auch anderen potenziellen Kandidaten geben.“

Workshops mit vier möglichen Bewerbern

Zum einen sei das Einhalten der Vorgaben der Agenda 2020 ein Kriterium. „Zweitens denke ich, es ist an der Zeit, wieder zurück in traditionelle Wintersportländer und in traditionelle Orte zu gehen“, fügte Bach an. Das IOC hat bereits mit vier möglichen Bewerbern für 2026 Workshops absolviert. Es waren dies Calgary (Kanada), Stockholm, Sion (Schweiz) und Sapporo (Japan).