Neues Konzept für Römermuseum Flavia Solva

Die südsteirische Römersiedlung Flavia Solva bei Leibnitz steht vor einer Neugestaltung. So wird der Museumspavillon zu einer begehbaren Vitrine, das Freigelände mit neuen Konturen versehen und einige gefährdete Bestände zugeschüttet.

Nachdem vor einiger Zeit bekannt wurde, dass das Land Steiermark EU-Förderungen für das Römermuseum Flavia Solva zur Verfügung stellt - mehr dazu in EU-Gelder für Römermuseum Flavia Solva (16.2.12) - wurde nun ein konkretes Konzept präsentiert, das den Umbau des Museumsgebäudes, die Sanierung der römerzeitlichen Ruinen und die Neugestaltung des Freigeländes vorsieht.

Flavia Solva neu:

Bis Ende 2013 werden insgesamt 400.000 Euro, großteils EU-gefördert, in die Neugestaltung des Römermuseums Flavia Solva gesteckt.

Umbauten und Gastronomie

Nun soll der Museumspavillon umgebaut werden: „Die Vitrinen werden von außen jederzeit zugänglich sein. Im leeren Innenraum gibt es Pläne für einen Gastronomiebetrieb“, so Joanneum-Geschäftsführer Wolfgang Muchitsch. Bestimmendes Element der Präsentation ist die Geschichte von Flavia Solva aus dem Blickwinkel der Stadtforschung, um dem Phänomen „Stadt“ als Ganzem nicht nur archäologisch-historisch, sondern auch aus soziologischer und architektonischer Sicht Rechnung zu tragen.

20.000 Quadratmeter der antiken Stadt

Ein Teil der freigelegten römerzeitlichen Grundmauern wird restauriert, die stark in Mitleidenschaft gezogenen Bereiche werden zugeschüttet und so geschützt; der Verlauf der Mauern in diesem Bereich wird durch Metallbänder erkennbar gemacht. Frei sichtbar bleiben die Grundmauern von Raum 7, einem kleinen Einzelgebäude mit einer Fußbodenheizung und die unter dem Museumspavillon liegenden Räumlichkeiten, die vielleicht als Verkaufsläden gedeutet werden können.

Damit werden die attraktivsten Abschnitte der antiken Mauern auch zukünftig originalgetreu zu sehen sein. Durch gestalterische Maßnahmen im Freigelände, das eine Fläche von ca. 20.000 Quadratmeter umfasst, wird ein Eindruck vom Ausmaß der antiken Stadt vermittelt, indem die Konturen einzelner Bauten sichtbar gemacht werden. „Es ist eine besondere Herausforderung, alte Dinge, die in der Landschaft sind, aufzubereiten“, meint Intendant Peter Pakesch.

Bis 2013 werden 400.000 Euro investiert

Für die geplanten baulichen, restauratorischen und infrastrukturellen Maßnahmen stehen insgesamt 400.000 Euro zur Verfügung. 360.000 Euro kommen vom Land Steiermark und stammen aus dem EU-Förderprogramm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013“; die restlichen 40.000 Euro stammen vom Universalmuseum Joanneum und dem Bundesdenkmalamt. Die Arbeiten beginnen dieser Tage und sollen Ende 2013 abgeschlossen sein.

Wissenschaft seit 1877

Seit 1877 führt das Joanneum wissenschaftliche Grabungen in Flavia Solva durch. Dabei stieß man immer wieder auf archäologisch interessante Funde wie einen Stirnziegel in Form einer Theatermaske oder sogar ein ganzes Amphitheater. Im Ausgrabungsgelände wurde 2004 anlässlich der Landesausstellung „Die Römer“ über einem Teil der freigelegten römerzeitlichen Grundmauern ein Museumsgebäude errichtet, das den Besucherinnen und Besuchern das Leben in der antiken Stadt nahe bringt.

Link: