Unterschriften gegen LKH West-Schließung

Bereits 5.300 Unterschriften habe man laut Betriebsrat gegen eine Übersiedelung der Barmherzigen Brüder in das LKH West in Graz gesammelt. Denn trotz Beschäftigungsgarantie werde dort ein Nachteil in der Akutversorgung befürchtet.

Im Zuge der Spitalsreform wollen die Reformpartner ÖVP und SPÖ allein in Graz rund 22 Millionen jährlich einsparen - mehr dazu in Spitalsreform: Land spart 120 Millionen (11.7.2012).

Krankenhaus

Vereinigung der Krankenhausdirektoren Steiermark

Der Betriebsrat des LKH West ist trotz Jobgarantie gegen eine Übernahme

Belegschaft lehnt Reform großteils ab

Doch diese Pläne mit einhergehenden Schließungs- und Umrüstungsszenarien - wie beispielsweise in Bad Aussee - mehr dazu in Bad Aussee: Bürgermeister will Notfallchirurgie (21.8.2012) - stoßen bei Bevölkerung und vor allem bei der Belegschaft nicht immer auf Verständnis. So wie in Graz, wo im Zuge dieser Reform schon länger über eine Übersiedelung der Barmherzigen Brüder in das gegenüberliegende LKH West nachgedacht wird - mehr dazu in Barmherzige Brüder siedeln ins LKH West (9.7.2012).

Dort stößt das Vorhaben - trotz Jobgarantie der Mitarbeiter - aber auf breiten Widerstand des Betriebsrat. Vorsitzender Karl-Heinz Dieber meint: „Wir haben im Zeitraum von eineinhalb Monaten über 5.300 Unterschriften gesammelt - wir möchten zumindest die zehntausender Marke erreichen - um diese dann der Politik zu übergeben.“

Gefährdung der Akutversorgung

Dieber sieht nämlich die Versorgung der Patienten gefährdet: „Einerseits, dass 240 Spitalsbetten geschlossen werden - für die Bevölkerung, dass es längere Wartezeiten auf ein Spitalsbett geben wird, und dass die Akutversorgung im Grazer Westen darunter sehr leiden wird.“

Entscheidung Ende des Jahres erwartet

10.000 Unterschriften wollen die Mitarbeiter in den nächsten Wochen insgesamt zusammenbringen um sie dann der zuständigen Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) zu übergeben. Die versteht die Aufregung nicht ganz, denn eine Übernahme durch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder könne nur stattfinden, wenn am Standort LKH West ein Akutkrankenhaus geführt wird. Die Verhandlungen würden noch immer laufen - eine endgültige Entscheidung wird zu Jahresende erwartet.

Unterstützung durch Grüne und KPÖ

Auf dem Grazer Hauptplatz protestierten am Samstag Mitarbeiter des LKH West gegen die geplante Übernahme und sammelten Unterschriften gegen die geplante Teilprivatisierung. Unterstützt werden sie dabei von der steirischen KPÖ und den Grünen, die in Hinblick auf die Streichung von 451 Spitalsbetten von einem Schlag gegen die öffentliche Gesundheitsversorgung sprechen. Laut KPÖ sind die Spitäler schon jetzt überfüllt, weshalb Patienten früher nach Hause geschickt werden müssten.

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