LKH West: Spitalsgipfel soll Klarheit schaffen

In Sachen LKH West ist offenbar noch nicht das letzte Wort gesprochen: ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer kündigte am Freitag einen Spitalsgipfel an, bei dem alle Fakten auf den Tisch gelegt und die Betroffenen gehört werden sollen.

Seit Anfang März die Pläne des Landes bekannt wurden, wonach das LKH West von den Barmherzigen Brüdern übernommen werden soll, gibt es daran Kritik - mehr dazu auch in Barmherzige Brüder siedeln ins LKH West (9.7.2012) sowie in Unterschriften gegen LKH West-Schließung (7.9.2012).

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Die Zukunft des LKH West ist derzeit alles andere als klar

Außerdem sei die Verunsicherung unter den betroffenen Mitarbeitern und bei den Patienten groß, und dies müsse ein Ende haben, weshalb es diesen Spitalsgipfel geben werde, heißt es in einer Aussendung von Hermann Schützenhöfer.

„Noch keine endgültige Entscheidung“

Dazu werde Spitalslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) einladen, und dabei sollen alle Fakten auf den Tisch gelegt und die betroffenen Beteiligten ausreichend gehört werden - eine endgültige Entscheidung zum LKH West sei jedenfalls noch nicht gefallen, so Schützenhöfer.

Das von Unternehmensberatern vorgelegte Konzept zur Versorgung der Bevölkerung im Grazer Westen werde von vielen Experten in Zweifel gezogen, daher müsse jetzt auf Herz und Nieren geprüft werden, ob dieses Konzept in der Realität funktionieren kann und tatsächlich Einsparungen bringt.

Nach Gipfel soll Einvernehmen herrschen

An diesem Spitalsgipfel, der laut dem Büro von Edlinger-Ploder Anfang Dezember stattfinden wird, sollen Vertreter des LKH West, der Medizinischen Universität Graz, der Ärztekammer, aber auch Belegschaftsvertreter und Vertreter der übrigen Anbieter im Grazer Raum teilnehmen. Der Wunsch der Landesspitze wäre, dass nach diesem Gipfel Einvernehmen herrscht.

Eine Entscheidung soll noch vor Weihnachten fallen; laut Hermann Schützenhöfer hätte man allerdings keinen Zeitdruck.

Grüne und KPÖ gegen Privatisierung

Die steirischen Grünen, die gegen eine Übernahme des LKH West sind, sind wörtlich froh darüber, dass Schützenhöfer die Notbremse ziehen muss. Der Widerstand zeige Wirkung, so Landtagsabgeordnete Ingrid Lechner-Sonnek, die hofft, dass es sich dabei nicht um einen Wahlkampf-Gag von Schützenhöfer handelt.

Ähnlich die Klubofrau der steirischen KPÖ, Claudia Klimt-Weithaler: Zwei Tage vor der Grazer Gemeinderatswahl sieht sie darin ein durchschaubares Manöver einer von Panik ergriffenen ÖVP. Klimt-Weithaler befürchtet, dass die Ankündigung Schützenhöfers nach der Wahl schnell wieder vergessen sein und die Privatisierung des LKH West dann wie geplant durchgeführt werde.