Steirische Produkte im Pferdefleischtest

Seit Donnerstag liegt das Ergebnis für alle neun in der Steiermark gezogenen Lebensmittelproben vor. Sie alle sind frei von Pferdefleisch. Dennoch läuft ab sofort eine Schwerpunktaktion, bei der auch steirische Produkte gestestet werden.

Anlass für die Schwerpunktaktion der steirischen Lebensmittelkontrolleure ist der jüngst bekannt gewordene Fall rund um Kärntner Würste, in denen Spuren von Pferdefleisch entdeckt worden sind - mehr dazu in Pferdefleisch in Kärntner Wurst (kaernten.ORF.at, 20.2.2013) und in „Hauswürstl“ mit Pferd (news.ORF.at, 21.2.2013).

Würste auch in steirischen Regalen

Doch die Spuren führen auch in die Steiermark. Denn im Tiefkühllager, in dem auch der Kärntner Fleischer eingemietet war, wurden große Mengen tiefgekühltes Pferdefleisch aus Kanada gefunden, das einem steirischen Unternehmen gehören soll - mehr dazu in Fleischer weist Vorwürfe zurück (news.ORF.at).

Und auch in den steirischen Supermarktregalen wurden die Kärntner Würste teilweise angeboten: Konkret von der Rewe-Gruppe, zu der etwa Billa, Merkur oder Penny gehören - hier war man am Donnerstag noch dabei, das Produkt aus dem Sortiment zu nehmen, der Verkauf wurde gestoppt. Gegenüber dem Lieferanten wurde eine Sperre verhängt.

Derzeit noch geprüft werde, inwieweit auch Adeg-Filialen betroffen sind. Definitiv nicht geführt wurde das betroffene Produkt eigenen Angaben zufolge von den Spar-Filialen.

Pferdeleberkäse Pferdefleisch

ORF

Anders als bei den Kärntner Würsten weiß der Konsument hier, was er isst

Schwerpunktkontrolle in der Steiermark

Mit dem Vorfall in Kärnten sind neben Tiefkühlprodukten aus dem Ausland nun erstmals auch in Österreich erzeugte Produkte vom Pferdefleischskandal betroffen. Auch in der Steiermark werden die Lebensmittelkontrollen jetzt daher auf Produkte steirischer Hersteller ausgeweitet - und zwar unabhängig von den Tests, die vom Ministerium angeordnet werden.

Die Aktion, die auf Initiative der Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder gemeinsam mit der Lebensmittelabteilung des Gesundheitsressorts umgesetzt wird, startet ab sofort, sagt Christian Kaltenegger, Leiter der Lebensmittelaufsicht Steiermark: „Seit Donnerstag sind bereits sieben Kollegen von mir im Außendienst unterwegs und entnehmen Proben von steirischen Herstellern. Diese werden bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit abgegeben und in Wien untersucht.“

50 steirische Betriebe unter der Lupe

Kontrolliert werden Betriebe die Würste, Trockenwürste oder Brühwürste erzeugen: Verdacht haben wir keinen. Ausgewählt wurden die Betriebe auf Grund der Größe und auf Grund der Vertriebswege", schildert Kaltenegger das weitere Procedere. Insgesamt werden rund 50 Betriebe kontrolliert, in eineinhalb Wochen werden die Ergebnisse der entnommenen Proben erwartet.

Gen-Analyse auf Pferdefleisch

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Neun Proben, die in der Steiermark gezogen wurden, wurden in Wien getestet

Sämtliche steirische Proben ohne Pferdefleisch

Bisher ist die Steiermark vom Pferdefleischskandal aber weitgehend verschont geblieben - mehr dazu in Kein Pferdefleisch in ersten sechs Proben (19.2.2013). Endgültige Entwarnung gab es am Donnerstag durch das endgültige Testergebnis aus Wien, sagt Kaltenegger: „Wir haben von den neun in der Steiermark gezogenen Proben bereits die Gutachten erhalten und da wurde keine Pferde DNA nachgewiesen.“

Bei den neun gezogenen Proben handelte es sich um die Produkte „Tortelloni tricolore carne“ aus Liechtenstein; „XXXL Cheesburger“, „Partyfrikadellen“, „Sugo Bolognese“, „Hitburger plus“ und „Lasagne Bolognese“ aus Deutschland; „Lasagne“ aus Belgien und „Hamburger Classic Montana“ aus Italien.