Margit Kraker neue Rechnungshofchefin
Die Landtagsstimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ machten Margit Kraker am Dienstag offiziell zur neuen Rechnungshofdirektorin in der Steiermark - damit leitet sie künftig das oberste Kontrollorgan des Landes.
Unabhängig soll gewahrt bleiben
Die Unabhängigkeit des Rechnungshofes soll laut Kraker, die sich selbst als konsequent und konstruktiv beschreibt, auch in Zukunft gewahrt bleiben: „Es ist ein Organ, das vom Landtag gewählt ist und dem Landtag verantwortlich ist. Sämtliche Berichte werden dem Kontrollausschuss vorgelegt, der kann sich ein Bild machen über die Objektivität des Rechnungshofes. Mir ist es wichtig, dass das Landesinteresse gewahrt wird“. Insgesamt sind Kraker im Rechnungshof 25 Mitarbeiter, Juristen, Betriebswirte und Techniker unterstellt.
Land Steiermark/ORF.at
Kraker hat sich im Auswahlverfahren gegen zehn Bewerber durchgesetzt
„Stehe für lückenlose Kontrolle“
Kraker hatte sich in einem Auswahlverfahren gegen zehn Bewerber durchgesetzt - mehr dazu in Margit Kraker wird neue RH-Direktorin (19.6.2013). Die Tatsache aber, dass Kraker zuvor Bürochefin von Hermann Schützenhöfer war, sorgte bei den Grünen und der KPÖ für Kritik, von einer rot-schwarzen Machtpolitik war die Rede.
Von einer politischen Besetzung aufgrund ihrer ehemaligen Position will Kraker aber nichts wissen: „Der Rechnungshof kontrolliert die gesamte Gebarung des Landes und aller Beteiligungsunternehmen - und das wird natürlich lückenlos und vollständig kontrolliert werden, auch in Zukunft, dafür stehe ich.“
Mehr Kompetenzen machen Sinn
In ihrer neuen Funktion habe sie vor allem das Anliegen, „dass der Landesrechnungshof eine Vertrauensinstanz ist für zuverlässige Kontrollen“. Ihr Vorgänger Johannes Andrieu forderte zudem, dass der Landesrechnungshof künftig auch kleinere Gemeinden mit unter 10.000 Einwohnern prüfen darf - bis jetzt macht das die Gemeindeaufsicht, doch Kraker kann sich vorstellen, diese Idee aufzugreifen: „Ich teile die Meinung, dass es Sinn macht, die Kontrollkompetenz im Gemeindebereich vollständig zu machen“. Die Sache werde aber im Landtag behandelt, so Kraker, der Entscheidung vorgreifen wolle sie nicht.
Die Funktionsperiode von Margit Kraker dauert zwölf Jahre. In derselben Zeit hatte der Rechnungshof unter ihrem Vorgänger 400 Prüfungen durchgeführt und hatte dem Land so geholfen, Millionen zu sparen - mehr dazu in Rechnungshof hilft Millionen sparen (12.6.2013).