Packer Todessturz: Faserspuren belasten Alkolenker

Nach dem tödlichen Absturz einer Grazer Spaziergängerin beim Packer Stausee Anfang Jänner hat sich nun der Verdacht gegen einen 36-jährigen Autolenker erhärtet: Am Auto des damals betrunkenen Weststeirers wurden Fasern der Kleidung der 58-Jährigen gefunden.

Alfred Klug von der Polizeiinspektion Edelschrott bestätigte am Dienstag einen Bericht der „Kleinen Zeitung“, wonach die Ergebnisse aus dem Labor vergangene Woche übermittelt worden sind. Den Verdacht hatte es bereits zwei Tage nach dem tödlichen Sturz der Grazerin gegeben: Zeugen hatten den 36-jährigen Mann in der Nähe der Absturzstelle gesehen - „stockbetrunken“, wie es damals hieß - mehr dazu in Nach tödlichem Sturz: Autolenker unter Verdacht (9.1.2014).

Unfalllenker kann sich nichts erinnern

Die Staatsanwaltschaft Graz hatte daraufhin den beschädigten Wagen des 36-Jährigen beschlagnahmt. Bei der Vernehmung durch die Polizei meinte der Verdächtige, sich an nichts erinnern zu können - dabei sei der Lenker auch geblieben, so Klug. Dennoch muss er mit einer Anzeige wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen rechnen, die Staatsanwaltschaft Graz übernimmt dann die weiteren Ermittlungen.

Darf Führerschein vorerst behalten

Kurioserweise darf der Weststeirer bis zur Gerichtsverhandlung seinen Führerschein behalten: Erst wenn ein mögliches Urteil ergangen ist, dürfte das verwaltungsrechtliche Verfahren und damit der Führerscheinentzug eingeleitet werden, meinte Klug.

Die 58-jährige Frau war am 5 .Jänner mit einer Freundin beim Packer Stausee (Bezirk Voitsberg) spazieren. Nachdem sich die beiden kurz getrennt hatten, war die Grazerin verschwunden. Beamte fanden ihre Leiche schließlich unterhalb einer Steinböschung neben der Straße. Die Obduktion ergab, dass die Frau an ihren Verletzungen infolge des Sturzes verstorben war; Anzeichen auf einen Kontakt mit einem Fahrzeug hatte es zunächst nicht gegeben - mehr dazu in Frau stürzte bei Spaziergang in den Tod (6.1.2014).

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