Nach Bluttat in Graz: Tatrekonstruktion im Partykeller

Nach der Ermordung eines 16-Jährigen im Juni in einem Grazer Partykeller hat das Gericht am Freitag mit dem ebenfalls 16-jährigen Verdächtigen eine Tatrekonstruktion durchgeführt. Laut Staatsanwaltschaft wirkte der Jugendliche mit, Details wurden aber nicht bekanntgegeben.

Was sich am 22. Juni im Keller eines Altbaus im Grazer Bezirk Geidorf tatsächlich abgespielt hat, ist noch nicht ganz geklärt. Angeblich hatte ein 16-Jähriger aus Villach seinen gleichaltrigen Bekannten mit vorgehaltener Waffe gezwungen, eine 14-Jährige zu vergewaltigen; danach nahm der Bursche offenbar das Kleinkalibergewehr seines Großvaters und erschoss den Anstifter - mehr dazu in Neue Details nach Mord und Vergewaltigung (29.6.2014).

Umstände noch nicht restlos geklärt

Die Leiche des 16-Jährigen wurde am 1. Juli von Ermittlern in einem Wald in Ungarn ausgegraben. Beim Wegschaffen des Toten soll der Großvater des Verdächtigen geholfen haben; Medienberichten zufolge, könnte es weitere Mitwisser geben oder sogar noch jemanden, der beim Vergraben der Leiche geholfen hat - mehr dazu in Nach Bluttat: 16-Jähriger starb durch Kopfschuss (2.7.2014) und in Nach Bluttat: Missbrauchsopfer befragt (4.7.2014).

Lokalaugenschein nach Bluttat

APA/Erwin Scheriau

Gutachten noch ausständig

Bei dem Lokalaugenschein am Freitag waren neben dem Gericht auch die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung des Burschen dabei. Arnulf Rumpold, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, sagte im Anschluss: „Der Verdächtige hat mitgewirkt, aber zum Inhalt wird es keine Details geben.“ Insgesamt habe die Rekonstruktion offenbar nicht sehr lange gedauert. Die Ergebnisse müssten nun mit dem Ermittlungsstand abgeglichen werden; von den beauftragten Gutachten sei bisher noch keines fertig, meinte Rumpold weiter.