Immer mehr Pflichtschullehrer in der Steiermark

Der Männeranteil unter angehenden Pflichtschullehrern ist in Österreich weiterhin konstant gering - anders die Situation in der Steiermark: Hier war fast jeder dritte Studierende, der im Herbst die Ausbildung zum Pflichtschullehrer begann, männlich.

Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Bildungsministerin Gabrielle Heinisch-Hosek (SPÖ) vor wenigen Tagen zeigte deutlich: In Österreich ist nur jeder fünfte Studierende im Pflichtschulbereich männlich; bei der Ausbildung zum Volksschullehrer ist es österreichweit gar nur jeder zehnte.

Jeder zweite NMS-Lehrer ist bereits männlich

Der Lehrerberuf ist im Pflichtschulbereich immer noch stark von Frauen geprägt, dennoch scheint er in der Steiermark auch für Männer attraktiver zu sein als in anderen Bundesländern - das zeigen auch die Zahlen der im Herbst neuzugelassenen Studierenden: Jeder zweite angehende Lehrer der Neuen Mittelschule ist bereits männlich - konkret sind es 51,1 Prozent, im Wintersemester 2011 waren es knapp 37 Prozent; immerhin 29 Maturanten begannen eine Ausbildung zum Volksschullehrer.

Nicht jeder kann Lehrer werden

Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule, Elgrid Messner, führt das auf die intensive Bewerbung des Studiums an Schulen und auf Berufsmessen sowie auf das Aufnahmeverfahren zurück - jährlich würden sich 1.200 Personen bewerben, nur 400 werden aufgenommen, so Messner: „Das heißt, wir haben ein ziemlich selektives Aufnahmeverfahren, und ich glaube, dass auch dieses Aufnahmeverfahren dazu beigetragen hat, dass das Image des Berufes gestiegen ist und auch zeigt, es kann nicht jeder Lehrer werden. Wer diesen Beruf erlernen will, muss bestimmte Voraussetzungen dafür mitbringen.“

Zu geringes Gehalt an den Volksschulen?

Vor allem im Volksschulbereich seien dringend Lehrer gefragt. Auch wenn der Männeranteil in diesem Bereich in den vergangenen Jahren leicht anstieg, sieht Rektorin Elgrid Messner enormen Nachholbedarf, vor allem was die Anerkennung des Berufsstandes betrifft: „Ich glaube, das hängt mit dem Gehalt zusammen, es erfordert ein gesellschaftliches Umdenken: Je kleiner die Kinder, umso größer ist die Verantwortung für die Bildung.“

Die Rektorin der Pädagogischen Hochschule hofft, dass dieses Umdenken auch mit der vollständigen Akademisierung des Berufsstandes einhergeht. Ab dem kommenden Herbst startet die neue Pflichtschullehrer-Ausbildung in Kooperation mit der Karl-Franzens-Universität Graz; die Lehrpläne für die Ausbildung zum Volkschullehrer sind bereits fertiggestellt, das Aufnahmeverfahren für das insgesamt zehnsemestrige Studium mit Masterabschluss findet im Juli statt - mehr dazu in Neuer Lehrplan für Lehramtsstudien (16.10.2013).

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