GRW: Parteiengespräche auf der Zielgeraden

In vielen Gemeinden gehen nach den Gemeinderatswahlen am 22. März die Parteiengespräche in die finale Phase. Bis spätestens Ende April müssen die ersten Gemeinderatssitzungen fristgerecht abgehalten werden.

Der SPÖ kamen in einigen Städten wie Bruck, Mürzzuschlag, Zeltweg und Köflach die absolute Mehrheiten abhanden - mehr dazu in FPÖ siegt in Bruck und Kapfenberg (22.3.2015) und in Weststeiermark: Licht und Schatten für die SPÖ (22.3.2015). Bei der Suche nach einem Koalitionspartner sei man in all diesen Städten in der finalen Gesprächsphase, Abschlüsse gebe es aber noch keine, heißt es bei den Sozialdemokraten.

Schneller als erwartet abgeschlossen wurden die Gespräche dagegen in Friedberg: In der bislang immer ÖVP-regierten Gemeinde wird mit Wolfgang Zingl erstmals ein roter Bürgermeister regieren - ein Koalitionspakt mit den Freiheitlichen macht es möglich.

„Team Friedheim“ geht in Opposition

In der Fusionsgemeinde Eggersdorf fanden sich ÖVP und SPÖ, ÖVP-Kandidat Reinhard Pichler wird Bürgermeister. Eggersdorf galt ja als sehr umstritten - mehr dazu in Eggersdorf: Gemeindeinitiativen-Gründer punktete (22.3.2015). Eine ÖVP-SPÖ-Einigung gibt es auch in Ilz: Am Samstag soll der Koalitionsvertrag unterschrieben werden, der ÖVP-Kandidat Rupert Fleischhacker zum Bürgermeister macht. August Friedheim von der Liste Team Friedheim bleibt nur die Opposition, obwohl er gleich viele Mandate wie die Volkspartei geschafft hatte.

26-jähriger Bürgermeister in Frohnleiten

Auch in Gratkorn dürfte es nach den massiven Stimmenverlusten und dem Rücktritt von SPÖ-Bürgermeister Ernest Kupfer eine SPÖ-ÖVP-Koalition geben - angeführt vom neuen SPÖ-Spitzenmann Helmut Weber. In Frohnleiten scheint die SPÖ hingegen ihren in der Vergangenheit fix gepachteten Bürgermeistersessel zu verlieren: Es deutet vieles auf eine Zusammenarbeit zwischen der ÖVP und der Liste „Wir Frohnleitner“ hin; neuer Bürgermeister soll demnach der erst 26-jährige Johannes Wagner (ÖVP) werden.

Noch keine Einigung in Hitzendorf

Sehr spannend wird es noch in Hitzendorf: Mit ÖVP, SPÖ, FPÖ, Grünen und NEOS schafften gleich fünf Parteien den Einzug in den Gemeinderat. ÖVP und SPÖ stellen beide den Bürgermeisteranspruch und sind auf der Suche nach Mehrheiten: Der ÖVP mit Spitzenkandidatin Simone Schmiedtbauer würde ein Partner reichen, SPÖ-Anwärter Heribert Uhl müsste für eine Mehrheit ein bislang einmaliges Bündnis mit FPÖ, Grünen und NEOS zusammenbringen. Ein Ergebnis steht noch aus. In einer Stellungnahme hieß es am Samstag von SPÖ-Obmann Harald Hacker, es habe zwei kurze Gesprächsrunden gegeben. Die ÖVP-Obfrau hätte ein konkretes Arbeitsprogramm für den neuen Gemeinderat zugesagt, auf ein Schriftstück warte die SPÖ aber noch, so Hacker, und weiter: „Scheinbar tut sich die ÖVP Obfrau intern schwer zwischen Hardliner und Realisten eine Linie pro SPÖ zu finden.“

Vorübergehend ohne neuen Gemeinderat stehen die fünf Gemeinden Leutschach an der Weinstraße, Pöllau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, Lassing im Bezirk Liezen und die beiden Weizer Gemeinden Mitterdorf an der Raab und Ratten da: Hier gab es Einsprüche gegen das Wahlergebnis - mehr dazu in Sechs Einsprüche gegen Wahlergebnis.

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