Amokfahrer soll nach Wien überstellt werden

Der Amokfahrer von Graz soll kommende Woche in ein Gefängnis nach Wien überstellt werden. Er befindet sich offenbar in einem Ausnahmezustand und soll im Grazer Gefängnis gefährdet sein.

Die Leitung der Justizanstalt Graz-Jakomini beantragte die Verlegung des Verdächtigen in die Wiener Justizanstalt Josefstadt, bestätigt der Sprecher der Generaldirektion für den Strafvollzug, Josef Schmoll: „Die Emotionen der anderen Insassen in der Justizanstalt Graz-Jakomini sind sehr hoch, da diese Tat ein sehr großes Ausmaß hat und natürlich auch viele Grazer in der Justizanstalt Graz-Jakomini inhaftiert sind.“

Gefahr durch andere Häftlinge und Suizidgefahr

Laut Schmoll besteht für den Amokfahrer einerseits eine Gefährdung durch die anderen Insassen, „auf der anderen Seite gibt es derzeit scheinbar eine suizidale Einengung, also die Gefahr, dass er sich selbst etwas antun könnte. Da wir in der Justizanstalt Wien-Josefstadt eine Sonderkrankenanstalt - und damit rund um die Uhr auch einen Arzt haben - können wir sicherstellen, dass es zu keinem Suizidversuch kommt.“

Staatsanwaltschaft Graz entscheidet über Verlegung

Der Ball liegt nun bei der Staatsanwaltschaft Graz, die über den Verlegungsantrag entscheiden muss. Dabei dürfte abzuwägen sein, ob und wie sehr die Verlegung den Fortgang der Ermittlungen beeinträchtigen könnte.

Bei der Amokfahrt Mitte Juni kamen drei Menschen ums Leben, 36 wurden verletzt; eines der Opfer ist immer noch im kritischen Zustand - mehr dazu in Amokfahrt: Ein Opfer noch in kritischem Zustand.