Amokfahrer: Staatsanwaltschaft für Verlegung

Die Staatsanwaltschaft Graz hat keine Einwände gegen eine mögliche Verlegung des Grazer Amokfahrers nach Wien. Seitens der Generaldirektion für Strafvollzug wurde der Antrag der Strafanstalt Graz-Jakomini von vornherein befürwortet.

Der 26-Jährige befindet sich derzeit in der Justizanstalt Graz-Jakomini, die allerdings eine Verlegung beantragt hatte. Dabei geht es einerseits um die große Emotionalität bei Insassen und Personal, andererseits soll der Beschuldigte „autoaggressive Handlungen“ gesetzt haben und sich auch den Mitgefangenen gegenüber aggressiv verhalten haben. In der Justizanstalt Josefstadt würde eine Sonderkrankenstation zur Betreuung des Mannes zur Verfügung stehen - mehr dazu in Amokfahrer soll nach Wien überstellt werden (4.7.2015).

Entscheidung nach Haftprüfungsverhandlung

Die Staatsanwaltschaft Graz stimmte dieser Verlegung nun zu, so deren Sprecher Christian Kroschl am Montag. Ob und wann die Verlegung nun stattfindet, liege aber nicht in den Händen der Staatsanwaltschaft: „Über eine Verlegung des Beschuldigten an einen anderen Haftort entscheidet der Vollzug alleine. Die Staatsanwaltschaft Graz hat sich dagegen nicht ausgesprochen und eine zustimmende Äußerung abgegeben.“

In der Medienstelle der Justizanstalt Wien-Josefstadt war bisher nur so viel zu erfahren, dass der Amokfahrer noch nicht verlegt wurde, dass er aber kommen werde. Laut Staatsanwalt Kroschl ist außerdem eine weitere Haftprüfungsverhandlung angesetzt: „Diese wird am Dienstag stattfinden, und dabei wird darüber entschieden, ob die Voraussetzungen für die Untersuchungshaft weiterhin vorliegen.“ Eine endgültige Entscheidung über die Verlegung des 26-Jährigen soll danach erfolgen.

Stadt hat zentrale Anlaufstelle eingerichtet

Bei der Amokfahrt Mitte Juni kamen drei Menschen ums Leben, 36 wurden verletzt. Eines der Opfer ist immer noch im kritischen Zustand - mehr dazu in Amokfahrt: Ein Opfer noch in kritischem Zustand (4.7.2015). Die Stadt Graz hat unterdessen eine zentrale Anlaufstelle für die Opfer und Betroffenen der Amokfahrt eingerichtet. Sie soll helfen, die psychosozialen, therapeutischen, juristischen und finanziellen Ansprüche zu klären.

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