Unwetter: Hochwasserschutz greift

Die Unwetterschäden hätten in den vergangenen Tagen weitaus schlimmer ausfallen können - bestehende Schutzmaßnahmen haben das aber verhindert. Weitere Schutzprojekte sind bereits in Arbeit.

Die Unwetter und Murenabgänge halten die steirischen Feuerwehren weiter auf Trab: Auch in der Nacht auf Dienstag wurden wieder mehrere Straßen durch Murenabgänge verlegt - mehr dazu in Wieder heftige Unwetter.

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Die Schäden hätten allerdings noch viel schlimmer ausfallen können, wenn es den Hochwasserschutz nicht gegeben hätte: Erst Mitte Juni wurde etwa der Hochwasserschutz am Wölzerbach im Bezirk Murau fertiggestellt, eines von 145 Rückhaltebecken in der ganzen Steiermark.

Das Land investiert jährlich 50 Millionen Euro in den Hochwasserschutz, so der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Man muss sich vorstellen, dass ein solches Becken von zwei bis elf Millionen Euro kosten kann - das heißt, dass auch ein gewaltiges Volumen an Geldsummen vorhanden ist, das mittlerweile verbaut ist und noch verbaut werden muss.“

50 weitere Becken für die Steiermark

So sind derzeit 50 weitere Becken in Bau oder in Planung. Dringenden Bedarf gibt es etwa in Stanz im Mürztal, wo erst jetzt wieder der Stanzerbach über die Ufer trat - gebaut werden soll dort schon ab kommendem Jahr. „Die wasserrechtliche Bewilligung für den Stanzerbach liegt erst seit kurzem vor, und wir werden daher sofort nach Einholung der Angebote mit dem Bau beginnen, weil es dort tatsächlich schon öfters einen Schaden gegeben hat. Da können wir nicht mehr länger zuschauen“, meint Seitinger.

„Dort, wo es einen Schutz gibt, greift er gut“

Dort, wo es bereits einen Hochwasserschutz gibt, greife er gut, sagt der Landesrat - das zeige etwa auch das Beispiel der oststeirischen Gemeinde Gasen: Trotz Unwetter und Hangrutschen vor zwei Wochen wurde das Dorf vor dem Schlimmsten bewahrt, sagt Bürgermeister Erwin Gruber.

Jetzt gelte es aber, die mit Geröll, Schutt und Wurzelstöcken gefüllten Becken zu leeren: „Wir reden ungefähr von 5.000 bis 6.000 Kubikmeter Material, das eben teilweise nachgebaggert werden muss, damit es Lkw-abfuhrbereit ist, und dann müssen die Mengen dorthin gebracht werden, wo sie sicher sind und in Zukunft keine weitere Gefährdung bedeuten“, so Gruber; für die Gemeinde sei das ein großer zeitlicher und finanzieller Aufwand, doch der werde sich spätestens bezahlt machen, wenn das nächste Unwetter kommt, heißt es.