Die Nachfolgerin: Eibinger-Miedl im Porträt

Nach dem Rücktritt von Langzeit-Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) am Dienstag ist Barbara Eibinger-Miedl als designierte Nachfolgerin präsentiert worden. Die 37-Jährige wird vier große Ressorts verantworten. Ein Porträt.

Nach Buchmanns Rücktritt sind noch viele Fragen offen. Etwa, was Christian Buchmann in Zukunft machen wird, es heißt, es könnte auch ein Job in der Bundeswirtschaftskammer werden - mehr dazu in Wie geht es mit Christian Buchmann weiter?. Buchmanns Agenden als Landesrat übernimmt die bisherige ÖVP-Klubobfrau im Landtag, Barbara Eibinger-Miedl - mehr dazu in Plagiatsaffäre: Eibinger-Miedl folgt Buchmann.

Angelobung bei nächster Landtagssitzung

Barbara Eibinger-Miedl: 37 Jahre, verheiratet, ein Kind. Noch ist sie Klubchefin der ÖVP im Landtag; und in den Klubräumen bereitete sie am Mittwoch mit ihrem Team die Themen der nächsten Landtagssitzung am kommenden Dienstag vor. Jener Sitzung, bei der sie als Landesrätin angelobt werden wird.

Barbara Eibinger-Miedl

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„Gut geht es mir dabei, weil es eine sehr schöne Aufgabe ist, die mich erwartet. Und weil es natürlich sehr schön ist, wenn man vom Landesparteivorstand ein einstimmiges Votum bekommt und daher weiß, dass die Partei hinter einem steht“, so Eibinger-Miedl. Sie sei jetzt „im Vollstress“, auch weil sie die Übergabe auf Karl Lackner, ihren Nachfolger, vorzubereiten habe.

Von Blumen zu Immobilien

Barbara Eibinger-Miedl stammt aus einer Unternehmerfamilie in Seiersberg: Blumenhandel, den sie sozusagen von der Pike auf gelernt und erlebt hat. „Mein Großvater hat die Gärtnerei im Süden von Graz aufgebaut. Dort ist mein Bruder jetzt in dritter Generation am Werk. Wir haben uns weiterentwickelt, vor allem auch in Richtung Immobilienprojektentwicklung. Ich habe von klein auf mitgeholfen. Ich kenne den Alltag der Unternehmerinnen und Unternehmer sehr gut.“

Seit zehn Jahren in der Politik

Seit zehn Jahren ist Eibinger-Miedl in der Politik. „Ich habe relativ rasch nach meinem Studienabschluss die Chance bekommen, zuerst in den Gemeinderat von Seiersberg und dann in den Bundesrat einzuziehen. Ich war aber nebenbei immer berufstätig, zuerst im GründerInnenzentrum, dann im Bildungsbereich, schließlich in einer Unternehmensgruppe. Das war immer anspruchsvoll. Seit drei Jahren habe ich mich entschieden, hauptberuflich in der Politik tätig zu sein. Ich denke, dass ich in meiner Partei überzeugt habe mit meiner bisherigen Arbeit.“

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Vier große Ressorts

Vier große Ressorts wird Barbara Eibinger-Miedl in Zukunft verantworten: Wirtschaft, Tourismus, Europa und Kultur, mit letzterer hatte sie noch wenig zu tun. Auf die Frage, ob sie Angst habe vor schwierigen Personen und Aufgaben, antwortete Eibinger-Miedl: „Ich habe noch nie Angst gehabt vor einer Aufgabe. Ich verschaffe mir einen Überblick, gehe auf die Menschen zu, mache mir selbst ein Bild und lasse mir auch da und dort Dinge und Neues zeigen, und dann entscheide ich.“

„Bestens aufgestellt“

Die Ressorts, die sie übernehme, so Eibinger-Miedl, seien „bestens aufgestellt. Christian Buchmann hat hervorragende Arbeit geleistet. Ich werde mir einen Überblick verschaffen und dann sehen, wo ich nachschärfen möchte.“ Jeder Bereich für sich sei „besonders wichtig“, so Eibinger-Miedl. Die Themen Arbeitsplätze und Europa seien Herzensangelegenheiten.

Junge Mutter und Hilfe der Familie

Und sie glaubt auch den familiären Spagat zu schaffen, Spitzenpolitikerin zu sein und gleichzeitig Mutter einer fünf Monate alten Tochter. „Das geht durch meinen Mann und durch die Hilfe meiner Familie. Meine Tochter ist, sooft es geht, bei den Terminen dabei“, so Eibinger-Miedl.