Nach Zugunfall: Schrankenanlage wird geprüft
Bei der Kollision eines Autos mit einem Triebwagen der Steiermärkischen Landesbahnen wurden am Dienstag drei Mitarbeiter der nahe gelegenen Lederfabrik Wollsdorf schwer bis lebensgefährlich verletzt - mehr dazu in Zugsgarnitur gegen Pkw: Drei Schwerverletzte - am Tag danach liefen die Überlegungen über mögliche Konsequenzen bereits an.
KIT-Team betreut Landesbahnen-Mitarbeiter
Der Schock sitzt laut dem Geschäftsführer der Steiermärkischen Landesbahnen Ronald Kiss nach dem Unglück tief. Man habe alle nach dem Unfall erhobenen Daten den ermittelnden Behörden zur Verfügung gestellt. „Wir haben das betroffene Fahrpersonal, also den Triebfahrzeugführer und den Zugbegleiter, die vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Das ist eine enorme psychische Belastung, drei schwer verletzte junge Menschen sind auch für uns als Unternehmen ein gewisser Schock.“ Man sei dabei, laufend alle Dienstvorschriften zu evaluieren, so Kiss: „Jeder Triebfahrzeugführer hat Streckenkenntnisse, die in gewissen Intervallen überprüft werden. Da ist man jetzt auch wieder dabei, das zu betrachten und durchzuarbeiten.“ Konkret bedeute das, man schaut sich die möglichen Gefahrenpunkte der betroffenen Strecke und die Eisenbahnkreuzungen genau an.
Überprüfung des Bahnübergangs wird vorgezogen
Der Bahnübergang ist mit einer Lichtzeichenanlage und einem Läutwerk gesichert. Zuletzt haben die Experten des Landes Steiermark 2009 festgestellt, dass dies ausreicht. Im Zuge der seit 2012 geltenden Eisenbahnkreuzungsverordnung müssen alle Eisenbahnkreuzungen ohnehin neuerlich überprüft werden - der betroffene Bahnübergang werde jetzt vorgezogen und schon in den nächsten Monaten evaluiert, heißt es aus der zuständigen Abteilung des Landes Steiermark. Es ist nicht auszuschließen, dass künftig eine Schrankenanlage installiert wird.
Wollsdorf Leder sensibilisiert Mitarbeiter
Von Wollsdorf Leder hieß es am Mittwoch, man bedaure den Vorfall. Dass drei Mitarbeiter betroffen sind, sei sehr schlimm. Aus aktuellem Anlass werde man alle Mitarbeiter darauf hinweisen, dass bei diesem Bahnübergang besondere Vorsicht geboten sei.