Gleisdorf wird größte oststeirische Gemeinde

Am Freitag haben fünf oststeirische Gemeinden ihre Fusionspläne bekanntgegeben: Gleisdorf, Labuch, Nitscha und Ungerdorf (allesamt ÖVP-regiert) sowie die SPÖ-Gemeinde Laßnitzthal wollen künftig gemeinsame Sache machen.

Gleisdorfer Rathaus

Gemeinde Gleisdorf

Gleisdorf, Labuch, Nitscha, Ungerdorf und Laßnitzthal wollen fusionieren - dadurch entsteht die größte Gemeinde der Oststeiermark

Die neue Gemeinde wird 10.051 Einwohner haben, sagt der Bürgermeister von Gleisdorf, Christoph Stark, „sprich, wir haben diese magische Marke übersprungen, die Grundlage ist für steuerrechtliche und steuertechnische Veränderungen“. Über den Finanzausgleich rechnet der Bürgermeister mit einem Plus an Ertragsanteilen von 250.000 Euro jährlich, so Stark; dazu kommt die einmalige Fusionsprämie von 800.000 Euro aus dem Bundesfinanzausgleich.

„Bürgermeister aD in spe“

Der Bürgermeister von Nitscha, Peter Schiefer, der sich am Freitag bereits launig als „Bürgermeister aD in spe“ bezeichnete, ergänzt: „Wir haben alle einen starken Zuzug, wir sind eine stark wachsende Region, und wir werden dann über ein Budget von etwa 24 Millionen Euro verfügen können.“

„Es liegt an uns, die Ortsidentität zu bewahren“

Die Ungerdorfs Bürgermeisterin Rosemarie Taferl spricht von der Angst der Bevölkerung, durch den Verlust der Eigenständigkeit die Identität zu verlieren, setzt dem aber entgegen: „Ich glaube, es liegt an uns selbst, dass wir unsere Ortsidentität bewahren, durch Pflege des Vereinswesen, durch Pflege von Traditionen usw.“

Philippine Hierzer, Bürgermeisterin von Labuch, merkt aber auch an, „dass diese Lösung erst der Genehmigung des Landes bedarf und auch die erforderlichen Gemeinderatsbeschlüsse erst gefasst werden müssen“.

Appell an Hofstätten, Albersdorf und Ludersdorf

Jetzt müssen die fünf Gemeinden Konzepte erarbeiten; ob beispielsweise Ortsteilbürgermeister kommen, ist noch unklar. Reinhard Hofer, Bürgermeister in Laßnitzthal, appelliert an die drei doch nicht fusionswilligen Gemeinden der Kleinregion Gleisdorf - Hofstätten, Albersdorf und Ludersdorf - an den gemeinsamen großen Nenner zu denken, „wobei, das wissen wir alle, eine größere Variante hätte wesentlich mehr Sinn gemacht“.

Keine Bevorzugungen, keine Ausnahmen

In Richtung Land Steiermark heißt es zu den Fusionsplänen von den fünf Bürgermeister unisono: Man erwarte sich, dass keine steirische Gemeinde bevorzugt würde und es keine Ausnahmen gibt.

Am Donnerstag luden auch die Bürgermeister von Dobl und Zwaring-Pöls unter dem Titel „Chancen und Risiken einer Gemeindezusammenlegung“ zu einer Podiumsdiskussion - und fast 400 Menschen kamen - Gemeindefusion: „Zwang keine Lösung“.