Wahl 17: So reagierte die Landespolitik

Die Nationalratswahl 2017 ist geschlagen, die ÖVP liegt klar auf Platz eins. Die Reaktionen der steirischen Landespolitik reichen - entsprechend der Ergebnisse - zwischen Jubel und ersten Oppositionsgedanken.

Die Nationalratswahl brachte die ÖVP auf Platz eins, sowohl österreich- als auch steiermarkweit, dahinter die SPÖ und die FPÖ - mehr dazu in Wahl 17: ÖVP in der Steiermark auf Platz eins.

ÖVP: „Historischer Tag“ für Landeshauptmann

Der steirische ÖVP-Chef und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer sprach nach den ersten Hochrechnungen von einem „historischen Tag“, wenn man wirklich die 30 Prozent schaffe und Erster werde: „Das war in den letzten 50 Jahren nur einmal der Fall.“ Es sei nun Sebastian Kurz’ Aufgabe, nach dem „unappetitlichen Wahlkampf“, den manche Parteien geführt hätten, Brücken zu bauen und die Hand zu reichen.

Schützenhöfer bedankte sich dann später beim „hoffentlich neuen Bundeskanzler Sebastian Kurz“ - er habe die Volkspartei aus einem Tief herausgeführt und zur stärksten Partei im Lande gemacht. Die Menschen würden sich nun erwarten, dass er mit „großer Kraft“ neue Wege geht und ausgetretene Pfade verlässt. Das werde er auch tun, zeigte sich Schützenhöfer überzeugt. Er werde den „jungen, drängenden Politiker“ dabei unterstützen, Österreich zu verändern.

FPÖ jubelt über historisch bestes Ergebnis

Auch bei den steirischen Freiheitlichen herrscht Jubelstimmung angesichts des Wahlergebnisses. FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek sagte, man habe „damit das historisch beste Ergebnis aus dem Jahr 1999“ eingestellt, die „Grundsatzhaltung der FPÖ“ sei auf nie dagewesene Art und Weise bestätigt worden. „Der Wunsch nach Veränderung hat sich auch bei unserem Ergebnis widergespiegelt. Das muss auch Auftrag sein, diese Verantwortung zu leben, aber nicht um jeden Preis, sondern mit einem Partner, wo man auch freiheitliche Inhalte umsetzen kann.“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), Michael Schickhofer (SPÖ) und Mario Kusanek (FPÖ) im Gespräch mit ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch.

"Es ist ein wunderbares Ergebnis. Wir haben mit Heinz-Christian Strache an der Spitze einen ausgezeichneten, fehlerlosen Wahlkampf hingelegt und mit Hannes Amesbauer den richtigen Mann für unser Bundesland ins Rennen geschickt. Im Gegensatz zur ÖVP mussten wir uns nicht neu erfinden - wir sind unserer Linie treu geblieben, was auch die Wähler honoriert haben“, kommentierte Kunasek. Und: „Die FPÖ Steiermark hat einen weiteren Meilenstein am Weg zum Landeshauptmannsessel gesetzt.“

SPÖ: „Weg in Opposition zeichnet sich ab“

„In der Steiermark werden wir unser Ergebnis im wesentlichen halten“, sagte der steirische SPÖ-Chef Michael Schickhofer, aber Schwarz-Blau habe eine massive Mehrheit: „Das ist zu akzeptieren. Ich habe immer gesagt, dass wir mit allen reden, aber der Weg in die Opposition zeichnet sich ab“, resümierte Schickhofer.

Steirischer Panther Landhaus

ORF.at/Roland Winkler

Debatte: Wer wird Österreich regieren?

„In der SPÖ-Kampagne sind massive Fehler passiert, und das wirkt sich auf dieses Ergebnis auch aus. Ich bin dafür, dass wir mit allen Parteien jetzt Gespräche führen, aber in meiner Analyse bewegt sich das alles in Richtung Schwarz-Blau“, sagte Schickhofer.

Grüne: „Katastrophales Ergebnis“

„Das ist ein katastrophales Ergebnis“, sagte der Landeschef der Grünen, Lambert Schönleitner: „Das ist eine Niederlage, die es bisher in der Form für uns nicht gegeben hat. Wir hoffen natürlich bis zum Schluss, aber wir werden das schlechte Ergebnis nicht wegdiskutieren. Das macht uns betroffen, und es wird ohne einen Neustart auf Bundesebene nicht gehen.“

Den Spitzenkandidatinnen Ulrike Lunacek und der steirischen Frontfrau Judith Schwentner machte Schönleitner keinen Vorwurf: „Sie haben sehr engagiert gekämpft. Das ist eine klare Niederlage der Bundespartei, die da am Tisch liegt“. Auch wenn die Wahlkarten noch nicht ausgezählt seien, so sei es tragisch, dass die Gefahr bestehe, dass eine seit 30 Jahren erfolgreich agierende Parlamentspartei rausfliegen könnte.

Niko Swatek (NEOS) und Lambert Schönleitner (Die Grünen) im Gespräch mit ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch.

NEOS zufrieden über Zugewinn

NEOS-Landessprecher Niko Swatek sagte in seiner ersten Reaktion: „Ich glaube, dass wir in den letzten Jahren im Nationalrat gute Arbeit geleistet haben, und das ist von den Wählern auch gewürdigt worden. Wir haben das erste Mal als eine liberale Kraft in Österreich bei einer Nationalratswahl auch dazugewonnen. Auch auf dem Land haben wir dazugewonnen, das war sicher auch Irmgard Griss ein Faktor“, so Swatek.

Spitzenkandidaten: Von Freude bis Erschütterung

Ähnlich wie die steirische Landespolitik reagierten auch die steirischen Spitzenkandidaten: mit Freude, aber auch mit Erschütterung - mehr dazu in Die Reaktionen der Spitzenkandidaten.

Die Nationalratswahl im Liveticker

Bei strahlendem Sonnenschein waren insgesamt rund 6,4 Mio. Österreicher aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. ORF.at berichtet in Text, Bild und Video - mehr dazu im news.ORF.at-Wahlticker.

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