166.000 Steirer armutsgefährdet - häufig Familien

Österreich gehört zwar nach wie vor zu den wohlhabendsten Staaten in Europa, trotzdem steigt die Zahl der armutsgefährdeten Personen weiter an. In der Steiermark sind es laut Caritas 166.000 Menschen - viele davon Alleinerzieher und große Familien.

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„Familien in Not“ ist der Titel der Sammelaktion.

Notleidende Familien, die mit aller Kraft dafür kämpfen, ihre Wohnungen behalten zu können; verzweifelte Familien, die nicht mehr weiter wissen und sich an die Beratungsstellen der Caritas wenden; oder auch wohnungslose Menschen, die sich in den Notunterkünften der Caritas ein warmes Zuhause suchen: Die Armut unter den steirischen Familien steigt, von den 166.000 armutsgefährdeten Steirern ist bereits rund ein Viertel manifest arm, sagt Caritas-Direktor Franz Küberl.

Größere Schwierigkeiten bei mehr als drei Kindern

„Es ist so, dass die Situation bei Familien so ist, dass vor allem Alleinerziehende stärker in Schwierigkeiten kommen können - und interessanterweise Familien, die mehr als drei Kinder haben“, so Küberl. „Da gibt es dann mehr Problemstellungen, die dazu führen, dass solche Familien häufiger die Assistenz und Solidarität anderer brauchen.“

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dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Steigende Energiekosten sind bei ohnehin schon knappem Einkommen für Viele ein großes Problem.

Auch Zuhören hilft

Unter dem Titel „Familien in Not“ wird daher bei der sogenannten „Elisabeht-Sammlung“ in den steirischen Pfarren gesammelt - „wobei Geld nur ein kleiner Teil der Hilfe ist“, erklärt Küberl. „Die brauchen jemanden, der ihnen zuhören kann; die brauchen jemanden, der ihnen hilft, ihr Leben und ihre finanzielle und familiäre Situation gut zu sortieren.“ Die Caritas hilft aber auch bei Mietüberbrückungen oder bei den Energiekosten.

Zuverdienstmöglichkeiten gefordert

Küberl wünscht sich von der Politik Rahmenbedingungen, die Familien in Not entlasten: „Die Frage nach einem Einkommen, von dem man leben kann, das ist eine Frage des Rahmens, den die Politik und die indirekten Arbeitgeber herstellen müssen. Eine sehr konkrete Forderung ist, dass die Zuverdienstmöglichkeiten bei der Mindestsicherung den Zuverdienstmöglichkeiten bei der Arbeitslosenversicherung angepasst werden.“

Das hieße, so Küberl, dass geringfügige Beschäftigung auch für Menschen möglich sein soll, die eine Mindestsicherung erhalten. So könnten die davon betroffenen Menschen Schritt für Schritt wieder ins Erwerbsleben eingegliedert werden.

Zahl der Armutsgefährdeten steigt immer weiter

Schon im Vorjahr war der Anstieg der armutsgefährdeten Personen in der Steiermark hoch ausgefallen: 2012 hatte die Caritas doppelt so viele Unterstützungsanfragen verzeichnet wie 2011 - mehr dazu in Über 140.000 Steirer sind armutsgefährdet (steiermark.ORF.at; 6.12.2012).

Die Sozialmärkte registrierten heuer ebenfalls einen Anstieg bei den Anfragen. Die Zahl der Kunden hat sich in den letzten Jahren um rund ein Viertel erhöht - mehr dazu in Ansturm auf Sozialmärkte (steiermark.ORF.at; 20.10.2013)

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