Glücksspiel neu: Weniger Automaten, höhere Einsätze

Ein neues Glückspielgesetz soll den Spielerschutz in der Steiermark künftig verbessern. Am Mittwoch wurde ein Entwurf in die Begutachtung geschickt, wonach es künftig zwar weniger Automaten, dafür aber höhere Einsätze geben soll.

Der Entwurf des neuen Glücksspielgesetzes wurde am Mittwoch in einem Unterausschuss des Landtags von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgesegnet und geht jetzt in Begutachtung; in Kraft treten soll das Gesetz dann ab 2016 - mehr dazu in Spielautomaten werden aus Gasthäusern verbannt und in Glücksspiel: Mehr Schutz für Jugendliche (19.9.2013).

Kleines Glücksspiel Automat

F.at/Roland Winkler

Im Umfeld von Glücksspielautomaten soll es künftig auch ein Alkohol- und Rauchverbot geben

Automaten nur mehr in Kleincasinos

Demnach soll sich die Zahl der Spielautomaten in der Steiermark deutlich verringern, denn sie dürfen künftig nicht mehr in Tankstellen oder Gasthäusern, sondern nur noch in so genannten Kleincasinos und auch hier nur in begrenzter Anzahl aufgestellt werden - damit wird es in der Steiermark künftig nur noch rund 1.000 Spielautomaten geben, derzeit sind es mehr als dreimal so viele. Dazu kommt, dass es im Umfeld der Automaten auch ein Alkohol- und Rauchverbot geben wird.

Zehn Euro Einsatz pro Spiel

Deutlich erhöht wird hingegen der Wetteinsatz: Der lag bisher bei 50 Cent pro Spiel, künftig sind es zehn Euro - ein Betrag, der eigentlich schon bisher eingesetzt werden konnte, weil Parallelspiele möglich waren, was künftig allerdings nicht mehr erlaubt sein wird. Zudem muss der Spieler nach zwei Stunden eine Pause von 15 Minuten einlegen.

Fachstelle Glücksspielsucht: Lob & Kritik

Monika Lierzer von der Fachstelle Glücksspielsucht Steiermark begrüßt einige Punkte im Entwurf, etwa die Beschränkung der Automaten auf Salons, weil dort auch die Identität der Spieler überprüft wird. Kritik übt die Suchtexpertin aber am Spieleinsatz: Mit zehn Euro bei einem Spiel, das nur eine Sekunde dauert, könnten theoretisch in nur zwei Stunden rund 70.000 Euro verspielt werden.

Nach Auskunft der Fachstelle Glücksspielsucht Steiermark haben in der Steiermark 8.000 bis 10.000 Menschen ein Spielsuchtproblem. Die meisten Spielsüchtigen sind Automatenspieler, im Schnitt 35 Jahre alt und meist männlich, die Spielschulden reichen von 7.000 bis zu 70.000 Euro. Allerdings nehmen nur die wenigsten der Süchtigen auch professionelle Hilfe in Anspruch - 2012 etwa waren es in der gesamten Steiermark nur rund 500.

Abschaffung würde Land viel Geld kosten

Eine Abschaffung der Automaten nach dem Vorbild Tirol oder Salzburg hätten sich die steirische KPÖ und die Grünen gewünscht. Dem Land würde dann aber viel Geld entgehen, denn mit der neuen Regelung bekommt das Land vom Bund 18 Millionen Euro an Steuereinnahmen zugesichert - über die Landesabbgabe waren es bisher nur rund drei Millionen.

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