Neuer RK-Präsident: Keine Einigung im Tarifstreit

Der neue Präsident des steirischen Roten Kreuzes heißt Werner Weinhofer. Die Neuwahl war durch den Wechsel von Gerald Schöpfer zum Bund notwendig. Weinhofer glaubt nicht, dass man sich im Tarifstreit mit der Gebietskrankenkasse einigen wird.

Helge Weinhofer, Präsident Rotes Kreuz Steiermark

Rotes Kreuz Steiermark

Weinhofer bleibt für ein Jahr auch Finanzreferent. Dann wird das gesamte Präsidium neu gewählt.

Bei der Generalversammlung in Bad Radkersburg wird Werner Weinhofer einstimmig zum neuen steirischen Präsidenten des Roten Kreuzes gewählt: „Ich nehme diese Wahl herzlich und dankend an.“

Tarifkonflikt größte Herausforderung

Weinhofers größte Herausforderung ist wohl die Lösung des Tarifkonflikts bei den Krankentransporten zwischen dem Roten Kreuz und der steirischen Gebietskrankenkasse (GKK). Seit Monaten wird diskutiert, Einigung konnte bisher aber keine erzielt werden – mehr dazu in Noch keine Einigung im Streit um Krankentransporte und Rotes Kreuz kündigt Krankenkassenvertrag.

Angebot nochmals reduziert

Der Rot Kreuz-Präsident rechnet auch am Wochenende mit keiner Einigung. Das würde bedeuten, dass mit 1. Juli ein vertragsloser Zustand herrscht und Patienten die Fahrt im Krankenwagen selbst zahlen müssen. Die GKK habe am Freitag erneut abgelehnt, sagt Werner Weinhofer: „Wir haben das Angebot nochmals reduziert, obwohl es eigentlich aus der betriebswirtschaftlichen Sicht nicht möglich wäre. Und auch auf dieses Angebot hat es ein Nein gegeben.“

Leistungsbilanz 2012:

2012 hat das Rote Kreuz Steiermark über 550.000 Einsätze durchgeführt. Die 9.000 Freiwilligen haben 2,7 Millionen Stunden im Gegenwert von 53,8 Millionen Euro geleistet.

3,6 Millionen Euro Verlust im Vorjahr

3,6 Millionen Euro Verlust hat das Rote Kreuz 2012 wegen der Transporte gemacht - um eine Million mehr als 2011, rechnet Weinhofer vor. Die Tarife sind seit 14 Jahren praktisch nicht erhöht worden, kritisiert er: „Und in dieser Zeit hat das Rote Kreuz eigentlich diese öffentliche Aufgabe eines Rettungs- und Krankentransportes mit nahezu 40 Millionen Euro unterstützt. Das geht auf die Existenz unseres Vereins. Es kommt das Geld natürlich auch von den Spendern. Ich spende doch nicht, damit sich die Sozialversicherung eine Tariferhöhung erspart.“

Rotes Kreuz soll Geld bei Land einfordern

Die GKK habe vorgeschlagen das fehlende Geld beim Land einzufordern. Das werde er nicht tun, sagt der neue Rot Kreuz-Präsident und erklärt wie Krankentransporte ab Montag verrechnet werden: „Der Patient bekommt von uns eine Rechnung und sollte dann mit dieser Rechnung zu seinem Sozialversicherungsträger - ob GKK oder Sozialversicherung der Bauern - hingehen und sich dort einen Teil des Geldes zumindest zurückholen.“ Man stelle sich auf Monate ein, so Weinhofer.

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