Metaller: Zahlreiche Streikbeschlüsse gefasst

Am Dienstag wollen die Metallarbeiter die Arbeit niederlegen, sollten bis dahin die Kollektivvertrags-Verhandlungen nicht doch noch eine Lösung bringen. In den steirischen Betrieben wurden bis Freitag bereits zahlreiche Streikbeschlüsse gefasst.

Auch nach vier Verhandlungsrunden konnten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf keinen neuen Kollektivvertrag in der Metallerbranche einigen, die Kluft zwischen den beiden Seiten ist zu groß - mehr dazu in Metaller wollen mit Protest den Druck erhöhen (21.10.2013) und Metaller: Betriebsversammlungen und Demos (16.10.2013).

Gewerkschaft hofft auf 100 Prozent Streikbeteiligung

Nach der letzten abgebrochenen Verhandlungsrunde in der Nacht auf Mittwoch stehen die Zeichen nun auf Streik. Seit Mittwoch werden in jenen 44 steirischen Unternehmen Betriebsversammlungen abgehalten, in denen die Produktionsgewerkschaft vertreten ist, Hubert Holzapfel von der proge geht davon aus, dass dort wo die Gewerkschaft organisiert ist, eine 100-prozentige Streik-Beteiligung möglich ist. In zahlreichen Betrieben wurden entsprechende Beschlüsse bereits gefasst, sagt Holzapfel: „Bis dato haben wir 33 Betriebsversammlungen hinter uns und in diesen 33 Betriebsversammlungen haben wir im Arbeiterbereich/Produktionsgewerkschaft lauter Beschlüsse für Streik am Dienstag“. In den restlichen elf Betrieben sollen die Streikbeschlüsse noch im Laufe des Freitags fallen.

Bis zu 8.000 Streikende erwartet

Insgesamt werden am Dienstag ab 06.00 Uhr Früh 7.000 bis 8.000 Beschäftigte in allen großen metallverarbeitenden Betrieben in den unbefristeten Streik treten. „Es wird die Firma Andritz sein, Roto-Frank, es wird die Firma Mosdorfer sein vom Fachverbands-Vorsitzenden Christian Knill. Es wird in der Obersteiermark die Austria Email sein, Böhlerit, die Austria Draht Bruck, die Firma Rettig, also diese Großbetriebe stehen alle hundertprozentig am Dienstag ab 06.00 Uhr Früh“, so Holzapfel.

Auch am Wochenende laufen Streikvorbereitungen

Aktuell ist dem Gewerkschafter kein Kontakt zwischen den Verhandlungsteams von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bekannt. Daher würden die Streik-Vorbereitungen auch über das Wochenende auf Hochtouren weiterlaufen. Man bleibe zwar weiter gesprächsbereit, am strikten Nein zu einem Arbeitszeitkonto sei aber nicht zu rütteln: „Die Arbeitnehmer in der Metall-Branche sind so flexibel. Sie arbeiten jetzt schon zwölf, 15, 18 Stunden am Tag, wenn es notwendig ist“. Die Bezahlung von entsprechenden Überstunden-Zuschlägen sei daher einfach nur fair, so Gewerkschafter Hubert Holzapfel.

Wirtschaftskammer will flexibles Arbeitszeitenkonto

Zum Knackpunkt bei den Verhandlungen, flexiblere Arbeitszeiten, meldete sich am Freitag auch der Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, Josef Herk, zu Wort. Acht Stunden Arbeit von Montag bis Freitag seien ein „Auslaufmodell“, die Zukunft gehöre dem flexiblen Arbeitszeitkonto, so Herk in deiner Aussendung.

Umfrage: Mehrheit für flexiblere Arbeitszeiten

Mit einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes market will der Wirtschaftskammer-Präsident seiner Forderung Nachdruck verleihen: demnach würden 81 Prozent der Bevölkerung flexible Arbeitszeiten für „sehr wichtig“ oder zumindest „wichtig“ halten. Als Hauptmotiv geben dabei die Befragten mehr Zeit für die Familie an.

Links: