Wahl 17: Wo ÖVP und FPÖ ihre Stimmen holten

Die Volkspartei ist in der Steiermark zum ersten Mal seit langem bei einer Nationalratswahl wieder die Nummer eins. Sehr viele Stimmen kamen von Team Stronach und BZÖ, wie die Wählerstromanalyse zeigt.

Die Nationalratswahl am Sonntag ordnet die österreichische Politlandschaft neu: die ÖVP klar voran, die SPÖ auf Platz zwei, die FPÖ auf Platz drei. Die Steiermark liegt (fast) im Bundestrend - mehr dazu in ÖVP in der Steiermark auf Platz eins und in Ein Wahlsieg wie aus dem Lehrbuch (news.ORF.at).

Team Stronach-Wähler wechselten zur ÖVP

Gerade die Steiermark war im Nationalratswahlkampf besonders heftig umworben, schnitten doch das Team Stronach und das BZÖ - beide Parteien sind diesmal nicht mehr angetreten - hier bei der Nationalratswahl 2013 besonders gut ab. In der früheren steirischen Stronach-Hochburg Weiz waren etwa 17,18 Prozent der Stimmen zu holen, und nicht nur hier - mehr dazu in Wahl 17: ÖVP-Plus in Stronach-Hochburgen - wählte der Großteil der Team Stronach-Wähler ÖVP und FPÖ: 42 Prozent der steirischen Stronach-Wähler von 2013 wechselten diesmal in das Lager der ÖVP, 39 Prozent landeten bei der FPÖ.

BZÖ-Wähler kehrten „heim“

Bei den ehemaligen BZÖ-Wählern war es umgekehrt: Hier konnte vor allem die Ursprungspartei FPÖ profitieren - 58 Prozent jener Steirer, die zuletzt BZÖ gewählt hatten, kehrten zu den Freiheitlichen zurück.

Spannend sind bei dieser Analyse aber auch die Werte von FPÖ und Grünen: So verlor die FPÖ in der Steiermark jeden fünften Wähler von 2013 diesmal an die ÖVP und Sebastian Kurz.

Grünes Debakel nutzte vor allem der SPÖ

Für die Grünen war es besonders bitter, dass man der Landeshauptstadt Graz, die den Grünen bei der Bundespräsidenten-und bei der Nationalratswahl 2013 Traumergebnisse beschert hatte, auf den sechsten Platz absackte - mehr dazu in Wahl 17: Grünes Debakel & roter Aufstieg in Graz und in Grüne im Dreikampf zerrieben (news.ORF.at).

Graz ist dafür auch symptomatisch, dass weniger die Liste Pilz, sondern die SPÖ der Hauptprofiteur der Grünen Verluste war: Während die Grünen nur 22 Prozent ihrer Wähler von 2013 halten konnten, wechselten 27 Prozent zur SPÖ; Peter Pilz fischte im Grünen-Becken nur 14 Prozent der Wähler. Dennoch kam die Liste Pilz in vielen Gemeinden - wenn auch auf geringem Niveau - immerhin auf das Doppelte und Dreifache der Grünen Resultate.

Zwischen Freude und Erschütterung

Entsprechend dem Ergebnis fallen auch die Reaktionen der steirischen Spitzenkandidaten sowie der steirischen Parteispitzen aus: Sie liegen zwischen „ganz großer Freude“ und Erschütterung und Trauer - mehr dazu in Die Reaktionen der Spitzenkandidaten und in So reagierte die steirische Landespolitik.

Die Nationalratswahl im Liveticker

Bei strahlendem Sonnenschein waren insgesamt rund 6,4 Mio. Österreicher aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. ORF.at berichtete in Text, Bild und Video - mehr dazu im news.ORF.at-Wahlticker.

Links: