Schnee: Erste Bilanz der Einsatzkräfte

Nach zwei Wochen mit extremer Schneesituation kehrt in der nördlichen Obersteiermark langsam wieder Normalität ein. Am Freitag zogen die Einsatzkräfte eine erste Bilanz - sie verzeichneten Tausende Einsatzstunden.

In der Landeswarnzentrale in Graz wurde am Freitag das vorläufige Abschluss-Briefing der Einsatzorganisationen abgehalten: Demnach waren zeitweilig bis zu 3.000 Menschen abgeschnitten und mussten versorgt werden, rund 40 Straßen waren oder sind teilweise noch gesperrt. 15 Lawinenabgänge ohne Sprengung wurden gemeldet, darunter auch die große Lawine in Ramsau am Dachstein - mehr dazu in Ramsau nach Lawine um Entspannung bemüht.

Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer (SPÖ) sprach von höchst professioneller Arbeit, die in den letzten 14 Tagen und Nächten geleistet wurde - das sei ein starkes Zeichen des Zusammenhalts und der Hilfsbereitschaft.

Schickhofer will Sicherheit für Helfer

Schickhofer bekräftigte aber einmal mehr auch die Forderung, den Helfern durch Gelder aus der öffentlichen Hand Sicherheit zu geben: „Ich möchte mich bei den Tausenden Helfern bedanken. Ich bin aber davon überzeugt, wenn so viel Hilfsbereitschaft da ist, dann sollte nicht der Kamerad Urlaub nehmen müssen oder ein Unternehmer die Kosten tragen, da müssen wir als öffentliche Hand das aus dem Katastrophenfonds heraus unterstützen.“ Für zusätzlichen Lawinenschutz sicherte der Bund bereits Geld zu - mehr dazu in Bund sichert mehr Geld für Lawinenschutz zu (15.1.2019)

Über 100.000 Hilfsstunden geleistet

50.000 Stunden wurden von den Feuerwehren geleistet, über 11.000 Stunden half das Bundesheer am Boden und in der Luft; geschätzte 28.000 Stunden waren es beim Roten Kreuz, der Lawinenwarndienst war rund 50 Stunden mit dem Polizeihubschrauber unterwegs. Auch über 1.500 Polizisten waren in den letzten Tagen im Einsatz - mehr dazu in Schneechaos: Voll des Lobes über Kooperationen.

Zusammengelaufen ist das alles in der Landeswarnzentrale: „Man muss sich vorstellen, dass beispielsweise der Lawinenkommissionsobmann in Eisenerz rund 141 Stunden geleistet hat, hochgerechnet auf alle eingesetzten Lawinenkommissionen sind wir da weit über 10.000 Stunden. Wir haben über 600 Einsätze abgewickelt, dazu wurden parallel mit der Bergrettung noch 150 Einsätze abgewickelt“, so Günter Hohenberger, Leiter der Landeswarnzentrale.

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Das Schneechaos im Rückblick

Ein Rückblick auf die Ereignisse seit Anfang Jänner wirft die Frage auf, was man in Zukunft anders oder besser machen kann.

Auch das Kriseninterventionsteam war im Einsatz, hat das Schneeereignis doch auch zwei Todesopfer gefordert - mehr dazu in Skikurs: Lehrer tödlich verunglückt (9.1.2019) und in Von Dachlawine verschüttet: Obersteirer tot (15.1.2019).

Versicherungen sind gefragt

Auch wenn sich die Lage in den von den Schneemassen betroffenen Gebieten nun seit Ende der Niederschläge leicht entspannt, wird erst jetzt das Ausmaß der Schäden sichtbar - und das ruft nun Versicherungen auf den Plan - mehr dazu in Schneemassen: Versicherungen sind gefragt.

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