Überfallserie: „SoKo Schmuckraub“ eingerichtet

Nach dem bereits sechsten brutalen Überfall auf eine Pensionistin in Graz hat die Polizei am Freitag eine Sonderkommission eingerichtet - die „SoKo Schmuckraub“. Auch neue Fahndungsfotos wurden veröffentlicht.

Die Sonderkommission hat laut einer Aussendung der steirischen Landespolizeidirektion die Aufgabe, „alle Informationen die Raubüberfälle betreffend zu sammeln, zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Aufgrund dieser Entscheidungen werden die weiteren Fahndungsmaßnahmen nach den derzeit noch unbekannten Tätern koordiniert und die eingesetzten Kräfte gesteuert.“ Die „SoKo Schmuckraub“ arbeite eng mit der Staatsanwaltschaft Graz zusammen und erhalte von dieser im kurzen Wege Ermittlungsaufträge.

Fahndungsfoto

LPD

Das erste der beiden am Freitag veröffentlichten Fahndungsfotos

Letzter Überfall am Donnerstag

Erst am Donnerstag war wieder eine Frau niedergeschlagen und ausgeraubt worden - es war bereits der sechste Fall innerhalb von zwei Wochen. Die 84-Jährige wurde gegen 15.45 Uhr im Stiegenhaus eines Mehrparteienhauses in der Herbersteingasse von einer Nachbarin auf dem Boden liegend und stark benommen gefunden - mit Verdacht auf Gehirnerschütterung wurde die Frau ins UKH Graz eingeliefert.

Die Pensionistin hatte keinerlei Erinnerungen an den Vorfall, sie konnte der Polizei lediglich angeben, dass offenbar ihre Geldbörse aus ihrer Handtasche verschwunden sei. Auch die Befragung von Anrainern ergab keine Hinweise auf die Täterschaft. Der Überfall weist Parallelen zu den anderen fünf Raubüberfällen auf Grazer Pensionistinnen auf, weshalb die Polizei auch von ein und demselben Täter ausgeht.

Fahndungsfotos veröffentlicht

Nach dem fünften Raubüberfall wurden am Mittwoch mehrere Tatverdächtige überprüft, allerdings wieder freigelassen. Im Anschluss veröffentlichte die Polizei Fahndungsfotos neuer Verdächtiger - mehr dazu in Überfallserie: Fahndungsfotos veröffentlicht.

Die beiden Männer stehen laut Polizei unter „dringendem Verdacht“, für die brutalen Überfälle auf Pensionistinnen verantwortlich zu sein. Die Fotos stammen aus der Videoüberwachung der Grazer Straßenbahnen. Die Männer haben dunkle Haare, sind geschätzt zwischen 25 und 30 Jahre alt - mehr war bis zuletzt nicht bekannt.

Fahndungsfoto

LPD

Die Polizei bittet um Hinweise zum Aufenthalt oder der Identität dieser Person. Am Freitag wurde auch dieses Fahndungsfoto veröffentlicht

Sechs Überfälle mit Parallelen

Am Montag hatte ein Unbekannter einer 84-Jährigen mit der Faust ins Gesicht geschlagen - mehr dazu in Wieder Pensionistin in Graz brutal überfallen. Am Samstag wurde eine 71-Jährige beraubt - mehr dazu in Wieder Pensionistin in Graz brutal beraubt (8.7.2017) -, am Donnerstag wurde eine 76-jährige Frau auf dem Heimweg vom Einkaufen überfallen und schwer verletzt - mehr dazu in Pensionistin brutal überfallen (7.7.2017) -, und am Freitag vor einer Woche entdeckten Passanten eine 82-jährige Frau mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen bewusstlos neben der Fahrbahn im Süden von Graz - mehr dazu in Pensionistin nach Überfall in Lebensgefahr (4.7.2017).

Die Fahndung wurde mittlerweile ausgeweitet - mehr dazu in Überfallserie: Polizei weitet Fahndung aus (12.7.2017). So werden alle Schmuckankaufsstellen in Graz kontaktiert und ersucht, sich bei verdächtigen Ankäufen bei der Polizei zu melden. Zusätzlich zu den 30 extra abgestellten Polizisten der Ordnungswache und Fahrradpolizisten sind seit Donnerstag auch Fahndungsexperten des Landeskriminalamts sowie Diensthundeführer mit der Tätersuche beschäftigt.

Polizei rät, Schmuck verdeckt zu tragen

Älteren Personen rät die Polizei, Schmuck verdeckt zu tragen und verdächtige Wahrnehmungen sofort über den Polizeinotruf 133 mitzuteilen. Um richtig reagieren zu können, bietet die Plattform „Aktiv präventiv“ auch Kurse an, in denen Möglichkeiten gezeigt werden, wie sich vor allem ältere Menschen vor Verbrechern schützen können - mehr dazu in Schutz vor Überfällen: Plattform hilft Senioren.

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