Über einem bereits bebauten Areal der Abwasserreinigungsanlage in Wildon wird auf einer Fläche von fast 11.000 Quadratmetern ein faltbares Solardach gespannt – damit soll Flächenfraß vermieden werden.
Solaranlage wird bei Nacht, Sturm oder Hagel eingefahren
Andreas Philadelphy, der stellvertretende Geschäftsführer des Abwasserverbandes Grazerfeld, erklärt, warum man sich für diese Variante eines Solardachs entschieden hat: „Die Besonderheit ist, dass man bei witterungsbedingtem Unbill – also bei zu starkem Wind, bei Hagel und in der Nacht, wenn keine Produktion ist – die Solarpaneele vollautomatisiert einfahren kann.“
Auch manuell lässt sich das Solarfaltdach einfahren, etwa bei Reparaturarbeiten – dadurch können Tätigkeiten an der darunterliegenden Abwasserreinigungsanlage vorgenommen werden.
Einmalig in Österreich
In der Schweiz gibt es bereits 17 derart ausgestattete Anlagen, in Österreich ist diese bisher einmalig, so der Geschäftsführer des Abwasserverbandes Grazerfeld, Michael Lechner. Die guten Erfahrungen aus der Schweiz seien ein wichtiges Argument für diese Form der Solaranlage gewesen. Ein weiterer Grund sei eine kommende EU-Vorgabe, die besagt, dass Abwasserreinigungsanlagen ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis 2040 energieautark werden müssen.
13 Mitgliedsgemeinden im Süden von Graz zwischen Feldkirchen und Wundschuh profitieren von der Solaranlage ab dem zweiten Quartal 2025: Dann wird die Abwasserreinigungsanlage in Wildon mit dem faltbaren Solardach bestückt sein und täglich – im Idealfall – 4.500 Kilowattstunden Strom produzieren.