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Hirscher-Comeback: Gerüchte um Red Bull

Marcel Hirscher und sein Skicomeback beschäftigen auch Skiexperten und steirische Skilegenden. Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass Red Bull auf dem Weg sein könnte, ein eigenes „Werksteam“ gründen zu wollen.

Seit Mittwoch steht es fest, dass einer der größten Athleten der jüngeren Vergangenheit in den alpinen Skizirkus zurückkehrt: Marcel Hirscher gibt mit 35 Jahren – allerdings als Mitglied der Nederlandse Ski Vereniging (NSV) – sein Comeback. Während ihm aktuelle und ehemalige Konkurrenten die erfolgreiche Rückkehr zutrauen, will Hirscher vor allem eines: Spaß haben – mehr dazu in Spaßfaktor treibt Hirschers Comeback an (sport.ORF.at).

Rennstall statt Verband für Schmidhofer „nicht cool“

Nun gibt es auch Gerüchte, wonach Red Bull ein eigenes „Werksteam“ gründen will. Das würde den Skisport wohl völlig verändern, dahingehend nämlich, dass Athletinnen und Athleten für eine Marke und nicht mehr für einen Verband wie den ÖSV an den Start gehen. ORF-Ski-Expertin Nici Schmidhofer hält das für nicht ausgeschlossen: „Es ist eine Möglichkeit. Vielleicht ist es dann so, dass – wie in der Formel 1 – nur die Leute, die auch Sponsoren und Geld im Hintergrund haben, Skifahren können und sich das der normale Athlet nicht mehr leisten kann. Wir vertreten Österreich und sind sehr stolz darauf. Im anderen Fall würden wir für eine Firma oder eine Marke fahren. Ich würde es nicht so cool finden.“

Götschl glaubt nicht an Umsetzbarkeit

Für die Präsidentin des Steirischen Skiverbandes Renate Götschl hat diese Idee eine entscheidende Schwachstelle -die Nachwuchsarbeit: „Der Nachwuchs wird bei uns auch von den Großen unterstützt, was sehr wichtig ist für jeden Landesskiverband. Ich glaube, da ist es noch ein langer Weg bis dahin, und ich glaube auch nicht, dass es umsetzbar ist.“

Knauß: „Gewinn für Skisport“

Auch Hans Knauß hat von den schon mehrere Jahre schwelenden Gerüchten gehört, dass Red Bull den Wunsch hegen könnte, ein eigenes Ski-Werksteam mit eigenen Fahrern auf die Beine zu stellen. „Ich freue mich über alles, was anders ist. Es ist ein beinharter Skirennsport, da ist keine Show dabei. Darum bin ich froh, wenn sich jetzt – siehe Lukas Braathen oder Marcel Hirscher – ein bisserl was rundherum tut. Das ist nur ein Gewinn für den Skiweltcup.“

Braathen, Kristoffersen, Hirscher und Co. fahren unter anderen Flaggen, sind beim Training vereint, kämpfen im Rennen gegeneinander und sind am Ende doch irgendwie als Team am Start – vielleicht ist das die Zukunft des Skirennsports.