Störche auf langen Holzbeinen, fliegende Kommoden, mutige Mädchen und Waldbewohner bis hin zu großen Opernarien – große Kunst für Groß und Klein, das ist das internationale Figurentheaterfestival Sommertraumhafen.
Wenn Puppen lebendig werden
Wenn Puppen zu leibhaftigen Menschen werden, dann sind die besten Puppenspielerinnen und -spieler der Welt nicht weit. Jordi Bertran etwa – der katalanische Künstler werde die Eröffnungsperformance am Freitag in der Schlosstenne Burgstall in Wies gestalten, erklärt Organisator Peter Fasshuber: „Das ist eine spektakuläre Show, wo mit den Mitteln des Figurentheaters Gedichte sichtbar gemacht werden. Dazu auch noch umwerfend komisch und sehr, sehr musikalisch. Natürlich auch Macbeth für Anfänger, für alle Menschen ab 14, Shakespeares blutiges Drama mit Kasperfiguren und Objekten gespielt und nicht zuletzt auch natürlich Mozarts Zauberflöte als klassisches Marionettentheater.“
Es ist ein Wiedersehen mit altbewährten Stoffen – etwa mit der Prinzessin auf der Erbse oder dem Wolf und den sieben Geißlein. Es wird aber auch zeitgenössisch – Vielfalt wird großgeschrieben: „Wir versuchen, verschiedene Formen dieser Kunst zu durchleuchten. Da gibt es das Objekt, mit dem gespielt wird, oder die Figur oder Puppe, die mal lebensgroß sein kann, mal eine Miniatur, mal am Stab geführt, mal am Seil hängend. All diese Formen finden sich in unserem Programm“, so Fasshuber.
Alle Unterschiede werden vereint
Unterm Strich ist der Sommertraumhafen ein Festival, das sich mit Kulturen und anderen Sprachen auseinandersetzt: „Die Internationalität war und ist uns von Beginn an sehr wichtig. Künstlerinnen und Künstler aus allen fünf Kontinenten waren beim Sommertraumhafen zu Gast und niemals gab es da irgendwelche Barrieren der Sprache. Die Kunst, das Theater vereinen alle Unterschiede, ob Sprache oder Kultur, alles wird irgendwie durch Zauberhand zusammengeführt. Und Geschichten funktionieren oft auch, ohne die Sprache zu verstehen.“
Zum 33. Mal werden internationale Theaterschaffende in Wies, Stainz, Bad Radkersburg und Eibiswald Einblick in ihre Kunst geben – mit folgendem Ziel, so Peter Fasshuber: „Menschen neugierig auf Theater zu machen. Ob Zeitgenössisches, ob Klassisches, ob Drama oder Komödie, die ganze Vielfalt wollen wir hier abbilden. Und dass dieses Konzept aufgeht, zeigt allein die Tatsache, dass es dieses Theaterfestival der Region jetzt seit 20 Jahren gibt und von knapp 200.000 Menschen besucht wurde.“