Auf der Schultafel steht das Wort Klee, daneben ist ein Kleeblatt aufgezeichnet
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Soziales

Mit Musik Grenzen überwinden

Mit Musikunterricht an Schulen sollen Integration und gelebtes Miteinander gefördert werden – das ist der Ansatz des Musikvermittlungsprojektes „Superar“.

Mit dem Projekt „Superar“ – das Wort bedeutet „überwinden“ – soll an Brennpunktschulen musikalische Förderung erzielt werden. Die Volksschule Graz-Afritsch setzt dieses musikalische Integrationsprojekt um: Vier Mal pro Woche genießen die Schüler der ersten Klasse Gesangsunterricht mit Profis, der viel mehr ist als „nur“ eine Musikstunde.

Singen mit Rodrigo

Die Kinder in der Volksschule Afritsch kommen aus der ganzen Welt – sie sprechen Arabisch, Türkisch, Griechisch oder auch Spanisch –, doch haben sie alle eine gemeinsame Muttersprache: die des Gesangs. Musik bedarf keiner Übersetzung, sondern verbindet und überwindet Grenzen.

Gesangsprofi Rodrigo singt mit den Schülern der Volksschule Afritsch im Klassenzimmer
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Musikprofi Rodrigo und die Volksschulkinder beim Singen

Schreiben, Rechnen, Sachunterricht – alles wichtig und spannend, doch die Mädchen und Buben fiebern der nächsten Stunde „Singen mit Rodrigo“ entgegen. Rodrigo ist Profi-Musiker aus Mexiko und studierte an der Kunstuniversität Graz. Vier Mal wöchentlich kommt er in die Schule, um die Kinder musikalisch zu fördern: „Musik fördert sehr viele Aspekte, die Persönlichkeit, körperliche Fähigkeiten, die Konzentration, aber auch die Sprache und den Rhythmus.“

Selbstbewusstsein und Integration fördern

Das Musikvermittlungsprojekt „Superar“ ist eine Kooperation der Caritas mit der Kunstuniversität Graz. Neben der kulturellen Förderung geht es auch darum, das Selbstbewusstsein und damit auch die Integration zu fördern, sagt Holger Hütter, „Superar“-Koordinator: „Singen kann man nur, wenn man aufeinander hört, das ist die Grundlage für alles. Es ist überhaupt nicht entscheidend, welcher Religion man angehört, welche Hautfarbe man hat, ob die Eltern Geld haben oder nicht – entscheidend ist, dass man Spaß am Singen hat.“

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 8.6.2019

Rodrigo bringt verschiedene Liedertexte mit, neben der Melodie lernen die Schülerinnen und Schüler auch neue Wörter. Die jungen Herrschaften erobern im Rahmen von Konzerten längst auch die großen Bühnen des Landes: Die Kinder treten etwa im Minoritensaal und im Stefaniensaal in Graz auf, und es ist auch geplant, in Wien gemeinsam mit den Sängerknaben zu singen.

Unterstützung durch „Club 100“

Die Auswirkungen des Projektes auf die Klassengemeinschaft sind ebenso positiv wie die Auswirkungen auf jeden einzelnen Schüler – „Superar“ fördert auch das Selbstwertgefühl, erzählt Lehrerin Andrea Handl.

Es besteht auch die Möglichkeit, das Musikintegrationsprojekt finanziell zu unterstützen – das geht über den sogenannten „Club 100“, sagt Holger Hütter: „Wir suchen mit diesem ‚Club 100‘ Steirerinnen und Steirer, die bereit sind, das Projekt vier Jahre zu unterstützen.“