Schon am Tor zum Genussparadies spürt man instinktiv, dass die Natur dahinter alle Sinne verwöhnt: Allerlei Früchte, Kräuter und auch Hopfenblüten finden sich da. „Walhalla ist das paradiesische Jenseits der Germanen und Wikinger gewesen, dort kamen die größten Helden hin. Tagsüber mussten sie kämpfen, und abends wurden sie auf einer Burg mit Köstlichkeiten verwöhnt – und daran haben wir uns angelehnt“, so Erik Kühnelt.
Alte Sorten, viel Geschmack
Göttliche Genüsse im eigenen Garten, liebevoll von Erik und Tamara gehegt und gepflegt, darf sich die Natur hier austoben. Je nach Saison bedankt sie sich mit Beeren oder – in der Streuobstwiese, dem Herzstück von Walhalla – mit Früchten alter verlässlicher Obstbäume. „Wenn wir etwas nachpflanzen müssen, dann schauen wir, dass wir alte Sorten finden, etwas Ausgefallenes, Geschmacksintensives, das man nicht jeden Tag auf den Teller bekommt“, so Tamara Holzer.
Sirup auf Essigbasis aus Resten
Zu Köstlichkeiten verarbeitet die Steirerin aus Respekt vor Mutter Natur, wie sie sagt, alles an ihrem Obst und Gemüse – auch Obstreste: „Es gibt so viele Sachen, die auf dem Kompost landen, das ist eigentlich schade. Man kann noch etwas daraus machen, zum Beispiel aus Obstresten, die setzen wir dann mit Essig an.“ Als trendiger Shrub, also als Sirup auf Essigbasis, finden sich dann diese Reste liebevoll abgefüllt in Flaschen wieder. Aus Gemüsegrün entstehen Pestos, und selbst der Treber, das ausgewaschene Braumalz, bekommt ein erlesenes Nachleben als Knabberei und Brot.
Bier und Vögel
Auch Bier darf im Walhalla nicht fehlen – selbstgebrautes versteht sich, aus eigenem Hopfen-Anbau in acht verschiedenen Sorten. „Allerdings kommen da insgesamt fast 80 Kilo Malz auf 190 Liter Wasser in der Maische. Das macht meine Pumpe nicht mehr mit – da muss ich mit Muskelkraft nachhelfen.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 31.8.2019
Doch die Mühe lohnt sich: So wurde das dunkle Bier erst kürzlich ausgezeichnet. Der Bierbrauer experimentiert auch gern manchmal mit Vermouth oder Holunder, Hopfen und Kräuter aus dem eigenen Anbau, wo sich die Natur nach Lust und Laune austoben darf. „Die Vögel tragen unsere Samen irgendwohin, und dann weiß man nie, worauf man im nächsten Jahr stoßen wird. Es ist also immer spannend“, so Tamara Holzer.