TEST Skulpturenpark Hinweis
ORF
ORF
Kultur

Neuer „Apparat“ für Skulpturenpark

Zum alljährlichen Spätsommerfest ist die Werksammlung des Österreichischen Skulpturenparkes bei Graz erweitert worden: Die 76. Skulptur stammt von Martin Gostner und trägt den Titel „Apparat für Park“.

Die Skulptur ist eine rund 1,50 Meter große, zwischen den Bäumen abhängende weiße Watte-Zapfenform. Die überdimensionale Größe des Zapfens und seine Beschaffenheit aus Watte erzeugen ein vom Künstler beabsichtigtes Paradoxon.

Skulpturenpark Zapfen Gostner
ORF

Amorphe Beschaffenheit versus struktureller Begriff

Gostner spielt nicht nur mit den Materialien, sondern auch mit der Bezeichnung für diese Skulptur. Das Material Watte lässt durchaus Assoziationen wie Weichheit, Veränderung, Schutz, Reinheit und Stille zu, der Begriff „Apparat für Park“ hingegen konterkariert diese Begriffswelt. Ein Apparat ist ein Gegenstand, der Funktionen hat, Martin Gostner formuliert es so, „dass sein visueller Apparat jener mit dem größtmöglichen Vorrat an visuellen Werkzeugen ist“.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 2.9.2019

Zapfen im Auge der Betrachter

Elisabeth Fiedler, die Chefkuratorin des Skulpturenparks, ergänzt: „Dieser Zapfen kann sowohl als Tannenzapfen oder auch als Eiszapfen gesehen werden. Die Zapfen sind eine bipolare Geschichte, da sie einerseits auf den Bäumen sind, andererseits in unseren Augen selbst, das heißt, das aktive und das passive Sehen und Gesehenwerden spiegeln sich in dieser Skulptur wieder – eine einfache Skulptur, die in verschiedenen Dimensionen gelesen werden kann.“

Skulpturenpark Zapfen Gostner von unten
ORF

Gestaltlosigkeit versus Vielfalt

Martin Gostner versucht den größtmöglichen Spielraum mit dieser Skulptur auszuloten. Selbst wenn Watte als Gestaltungsmaterial an ihre Grenzen kommt, so ist es die morphologische Vielfalt und die ständige Veränderung, die die ganze künstlerische Bandbreite auslotet.