Michael Schickhofer (SPÖ)
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Wahl 19

Schickhofer: Für mehr Freude am Klimaschutz

Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer kandidiert am 24. November erstmalig als SPÖ-Spitzenkandidat. Er plakatiert „Schichtwechsel“ – und will nicht nur Erster bleiben, sondern auch Landeshauptmann werden.

Michael Schickhofer wurde am 20. Dezember 1979 in Weiz geboren. Nach seiner Matura im Jahr 1998 leistete er ein Jahr lang Zivildienst; anschließend studierte er in Graz und Wien Betriebswirtschaft, Jus und Politikwissenschaft. Schickhofer ist verheiratet und hat drei Kinder.

Von 1995 bis 1998 arbeitete Schickhofer als Praktikant bei Magna in Weiz, Oberwaltersdorf und Kanada und war auch im Jugendzentrum „Outbreak“ in Weiz tätig. 2005 wurde er Referent für Gemeinden- und Regionalentwicklung im Büro des damaligen Landeshauptmanns Franz Voves (SPÖ) – eine Erfahrung, die ihm später für seinen Job als Landesrat für Regionalentwicklung zu Gute kam.

2015: Trotz Wahlsieg nicht Landeshauptmann

Von 2010 bis 2013 war Schickhofer im Nationalrat vertreten, im Jänner 2013 kam er als Nachfolger von Elisabeth Grossmann in die Landesregierung – dort war er für die Bereiche Bildung, Jugend und Familie zuständig.

Im Jahr 2015 erbte Schickhofer von Franz Voves zwar den Parteichef-Sessel der steirischen SPÖ, nicht aber die Funktion als Landeshauptmann, obwohl die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl Platz eins erobern konnten – Voves trat die Funktion des Landeshauptmanns an den erfahrenen ÖVP-Politiker Hermann Schützenhöfer ab.

Erfolge als Katastrophenschutzreferent

Seit 2015 ist Schickhofer mit der ÖVP in einer „Zukunftspartnerschaft“, in der er zuerst das Finanzressort inne hatte und sich später der Regionalentwicklung und dem Katastrophenschutz widmete. Im Bereich Katastrophenschutz macht sich Schickhofer stets für die Beschaffung eines Nachfolgemusters für die in Aigen im Ennstal stationierten Alouette III-Hubschrauber des Bundesheeres stark und setzte sich auch für die Umsetzung des Simulations- und Trainingsspitals, dem SIM-Campus, in Eisenerz ein. Seit Jänner 2016 ist der Sozialdemokrat Landesparteivorsitzender der SPÖ Steiermark.

Michael Schickhofer (SPÖ), Erstwählerin Susanna Marchl und ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller
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Michael Schickhofer (SPÖ), Erstwählerin Susanna Marchl und ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Während die vorgezogene Landtagswahl am 24. November von FPÖ, ÖVP und auch den Grünen begrüßt wurde, bezeichnete Schickhofer die Vorgangsweise Schützenhöfersd als „Fremdgehen“ mit der FPÖ, der Landeshauptmann habe „mangelnde Handschlagqualität“. Schickhofer gehe dennoch von einer sehr guten Chance auf Platz eins aus, „aber es ist auch ein Match David gegen Goliath, da bin ich Realist genug. Doch wir werden bis zum letzten Tag kämpfen.“

Steiermark als „Klimaschutzland Nummer eins“

Eine gelungene Klimapolitik beinhalte Schickhofer zufolge eine ökologische Steuerreform, die aber den einzelnen nicht zu sehr belasten dürfe. Wenn es nach Schickhofer gehe, soll die Steiermark eine Vorreiterrolle in den Bereichen Klimaschutz, Transparenz, Digitalisierung, Sicherheit sowie leistbarem Wohnen einnehmen; im Bereich Verkehr müsse die Fracht von der Straße auf die Schiene kommen.

So läuft der SPÖ-Wahlkampf

Platz eins und der Landeshauptmannsessel – das sind die Ziele der SPÖ bei der Landtagswahl am 24. November. Ulli Enzinger hat den SPÖ-Wahlkampf einen Tag lang begleitet.

In Sachen Klimaschutz möchte Schickhofer, dass die Steiermark zum Klimaschutzland Nummer eins wird. Auch persönlich tue er einiges für das Klima: So ist er etwa mit seinen drei Kindern immer viel mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs. „Mir ist es auch ganz wichtig, dass sie den Schulweg zu Fuß machen. Wir schauen natürlich auch, dass wir uns gesund und regional ernähren, weil es wichtig ist, was man kauft, und da gehen einfach Klimaschutz und gesunde Ernährung Hand in Hand.“ Zudem würde seine Familie darauf achten, dass möglichst wenig weggeschmissen werde.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Spezial“, 15.11.2019

Initiativen für eine lebenswerte Stadt

„Das Wichtigste für jeden persönlich ist es, dass man einen bewussten Lebensstil hat, dass man auch eine Freude am Klimaschutz hat, weil wenn man darüber nachdenkt, ist es ja wunderschön, dass man auf die Natur aufpassen kann“, so Schickhofer, der forcieren möchte, dass Graz lebenswerter wird. Dazu gehören neben einem funktionierenden öffentlichen Verkehr auch eine gute Luft zum Atmen, „und mir ist wichtig, dass jeder Grazer und jede Grazerin innerhalb von fünf Minuten einen Spielplatz hat, etwas Grünes hat – einfach zum Durchatmen.“

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20 Fragen an Michael Schickhofer
APA/Herbert Pfarrhofer
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Zwischen Graz und den steirischen Regionen soll ein guter Ausgleich geschaffen werden, „dass wir die Siedlungen der Zukunft entlang der S-Bahnen bauen, wo ich dann ins öffentliche Verkehrsmittel einsteigen kann, nach Graz komme und wieder heimfahren kann und dort vielleicht nicht mehr mein eigenes Auto stehen habe, sondern mir eines von der Gemeinschaft ausborgen kann.“

100.000 Hausbesuche

Bis zum Wahlkampfende hat sich die steirische SPÖ vorgenommen, 100.000 Hausbesuche zu machen – darunter auch in zahlreichen Spitälern und Pflegeheimen. Überhaupt forciert man im Wahlkampf neben dem Klimaschutz auch die Pflege und ein Miteinander in der Spitalspolitik.

Michael Schickhofer zu Besuch in einem Seniorenheim
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Auch dem Seniorenheim in Übelbach stattete Schickhofer einen Besuch ab und spielte mit dem Bewohnern eine Runde Karten.

In Sachen Leitspital im Bezirk Liezen sprach sich Schickhofer zuletzt für einen Ausbau des LKH Rottenmann und den Erhalt der Standorte Bad Aussee und Schladming aus; dem geplanten Standort Stainach könne er nichts mehr abgewinnen.

Neue Modelle für leistbares Wohnen

Ein weiterer zentraler Punkt für Schickhofer sei, dass Wohnen vor allem für Familien leistbar sein müsse, denn dieses würde sowohl in Graz als auch in vielen steirischen Gemeinden immer teurer werden. „Ich will unbedingt, dass wir es schaffen, dass wir um 499 Euro eine schöne 70 bis 75 m2 Wohnung für jeden Steirer und jede Steirerin bereitstellen können.“

In Zürich etwa würde jede Wohnung vermietet werden, und für ungenutzte Wohnungen würde es gleich hohe Steuern wie für genutzte geben; und auch in Berlin gebe es ein Modell, dass sich Schickhofer auch für Graz vorstellen könnte: „Dort ist es so, dass die ersten vier, fünf Stockwerke ganz günstig vermietet werden. Die nächsten Stockwerke sind ein bisschen teurer, und die Penthäuser werden verkauft – das wäre für mich eine soziale Durchmischung für die Zukunft, wo man auch voneinander profitiert.“

Michael Schickhofer zu Gast im „Steiermark heute“-Studio

Auch Franz Neger hat mit dem SPÖ-Spitzenkandidaten über die wichtigsten Wahlkampfthemen gesprochen.

„Hand bleibt ausgestreckt“

Als Wahlziel gab Schickhofer Platz eins und den Landeshauptmannsesseel aus. Auf die Frage, ob er sich nach der Wahl am 24. November eine weitere Zusammenarbeit mit der ÖVP vorstellen könne, sagt der SPÖ-Chef: „Es ist natürlich wie in einer Beziehung – wenn es darum geht, für die Steirerinnen und Steirer zu arbeiten, bleibt meine Hand ausgestreckt, das man wieder auf einen steirischen Weg kommt. Wenn das Ziel, dass ich anstrebe, nämlich die Steiermark in die Zukunft zu führen, als moderner, innovativer, anpackender Landeshauptmann, dann bin ich auch davon überzeugt, dass es innovative und zukunftsorientierte Kräfte in der steirischen Volkspartei gibt. Ich werde das Land sicher nicht in eine schwarz-blaue Regierung treiben. Wir werden uns jetzt einmal anschauen, ob die Steirerinnen und Steirer einen modernen und zukunftsorientierten Kurs wollen, und je nachdem, wie sie entscheiden, werden wir uns dann auch zusammensetzen.“