Bäume üben auf viele Menschen eine besondere Faszination aus. Erwin Thoma beschreibt in „Strategien der Natur – wie die Weisheit der Bäume unser Leben stärkt“, was wir Menschen vom „System“ Baum – von der Wurzel bis zu den Blättern – lernen können.
Die Aufgaben der Bäume
„Bäume sind Lebewesen, die sind hundertmal länger auf Erden wie wir Menschen, und die haben in der Zeit genauso Strategien, Methoden entwickelt, wie sie ihr Leben gut bewältigen können und wie sie mit den Herausforderungen umgehen, die auf sie zukommen“, erklärt Erwin Thoma.
Ein Baum würde etwa genauso gegen das Altern ankommen müssen und seine Zellen jung und fit halten, betont Thoma: „Der muss Stürme aushalten, der muss sich um die Zukunft seiner Kinder sorgen – also den Boden aufbereiten, das Wasser sauber halten, die Umwelt lebensfähig halten. Das sind Aufgaben die – obwohl der Baum eine Pflanze ist – durchaus denen gleichen, die wir Menschen auch haben, wenn wir auf die Welt kommen.“
Diese Strategien und Methoden seien in Zeiten der Klimakrise und der Umweltzerstörung wichtiger denn je, sagt Thoma. „Also diese Strategien der Natur, z.B. Kreislaufwirtschaft, müssen auf natürlicher Weise Vitalität finden. Kooperation ist dabei etwa stärker als Konfrontation.“
Das Zusammenspiel der Natur
In der Natur sei in Wahrheit alles auf Kooperation aufgebaut – der Wettbewerb sei nur ein Nebenaspekt, was viele Menschen nicht wissen würden. Denn es mangle uns nicht an technischen Möglichkeiten oder am Wissen, sondern an der richtigen Haltung, und da können wir von der Natur lernen, ist Thoma überzeugt.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 17.11.2019
Es gehe nicht mehr nur darum, die CO2-Bilanz zu sanieren, wir müssten wieder begreifen, dass wir Menschen Teil der Natur sind, „und wenn wir uns als Teil der Natur empfinden, bekommt die Natur auch wieder den schützenswerten Status und nicht den Status eines Ortes, wo man alle Rohstoffe rausholen und alles, was wir dann kurze Zeit verwendet haben, wieder wegwerfen.“
Den Kreislauf Natur besser verstehen
Als Forstwirt, Biobauer und Inhaber eines auf nachhaltiges Bauen spezialisierten Unternehmens betrachtet Erwin Thoma den Wald aber natürlich auch aus wirtschaftlicher Sicht, „weil wenn man den Wald nicht mehr beerntet, dann baut man noch mehr mit Kunststoff, mit Beton, mit Plastik, mit Stahl.“
Alleine die Zementindustrie würde etwa Jahr für Jahr mehr CO2 emittieren wie alle Schiffe, alle Flugzeuge und alle Autos gemeinsam, nennt Thoma ein Beispiel. Wir würden nicht mehr daran vorbei kommen, „dass wir die Schätze und den Segen der Natur auf allen Ebenen einbauen“, betont Thoma. So ist das Buch ein leidenschaftliches Plädoyer für ein größeres Verständnis für den Kreislauf Natur und eine bessere Verbundenheit mit dem was unsere Lebensgrundlagen sind.