Rauhnächte von Harald Krassnitzer
Residenz Verlag
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Die geheimnisvollen Rauhnächte

Dem Schauspieler Harald Krassnitzer liegen die zwölf Rauhnächte – die Zeit rund um den Jahreswechesl – ganz besonders am Herzen. An diesen Tagen passiert neben dem Weihnachtstrubel nämlich noch viel mehr, und das ist oft geheimnisvoll und mystisch.

Die Rauhnächte reichen bis weit in die Keltenzeit zurück, waren also schon vor christlichen Festen da. „Die Ursprünge kann man nicht genau feststellen. Es ist definitiv aus archaischen Gesellschaften entwickelt und hat etwas mit zyklischen Abhandlungen zu tun“, so Krassnitzer.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 22.12.2019

Die Zeit, in der das Licht wiederkehrt

Es sei die Zeit, in der das Licht wiederkehrt – die Tage wieder länger werden und die Nächte wieder kürzer, „und das ist dann später natürlich durch das Narrativ des Christentums mit dem Lichtbringer an dieser Stelle überragt worden, und es vermischt sich dann in der Folge auch mit vielen dieser Figuren aus der christlichen Mythologie in die alte Mythologie.“ So tauchen in diesen Geschichten von den geheimnisumwitterten Nächten Trolle, Kobolde und Elfen auf, aber auch Knecht Ruprecht und der Teufel.

„Die Zeit außerhalb der Zeit“

Das Brauchtum rund um die Rauhnächte ist in ganz Europa verankert – von Island bis Griechenland. Und es ranken sich viele Sagen und Verheißungen rund um diese „Zeit außerhalb der Zeit“, wie die Rauhnächte auch oft genannt werden. In Österreich auch heute noch weit verbreitet ist das Räuchern – so sollen Haus und Hof vor bösen Geistern geschützt werden. Man soll keine Wäsche aufhängen, das bringt Unglück und man soll auf keinen Fall die Tiere im Stall belauschen, die in diesen Nächten ja sprechen können.

Rauhnächte von Harald Krassnitzer
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Zwölf Tage abseits vom Alltag

Für Harald Krassnitzer hat diese Zeit aber darüber hinaus noch eine ganz besondere Bedeutung: „Ich fand im Wesentlichen spannend, dass man sich zwölf Tage Zeit nimmt und sich zwölf Tage aus einem alltäglichen Prozess verabschiedet und etwas anderes tut.“

„Geschichten erzählen ist eine der ältesten Techniken, die wir haben, die uns ermöglicht, etwas zu erweitern oder etwas in Erfahrung zu bringen – eine Anbindung an eine Quelle zu finden und aus der dann was Neues entstehen zu lassen“, so Krassnitzer darüber, was ihn am meisten an den Rauhnächten am meisten fasziniere.