Foto von Dieter Bornemann
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Kultur

Bornemann und Tezak im Marenzipark

Im Leibnitzer Marenzipark sind derzeit Ausstellungen von Dieter Bornemann und Edgar Tezak zu sehen. Die beiden Künstler zeigen Aktuelles aus ihrem Schaffen im Marenzihaus bzw. im alten Kino.

Einen riesigen Kosmos hat Edgar Tezak im alten Kino aufgespannt – seinen zeichnerischen Gegenentwurf zu einer Welt, die gerechte Bahnen oft weit verfehlt. „Weil es einfach etwas gibt, was ich nicht akzeptieren kann, was mich empört. Ich bin aber kein Politiker, ich bin aber niemand, der eine Waffe in die Hand nehmen wird und die Gesellschaft so verändern will. Ich habe das in der 68er-Bewegung erlebt, wie man versuchen will, etwas besser zu machen und etwas Schlechteres zustande kommt“, so Tezak.

Kunstwerk von Edgar Tezak
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Dünne Haut zwischen Künstler und Universum

Der Titel „Wir kommen, wir sind, wir gehen“ könnte auch als Appell gelesen werden, Verantwortung zu übernehmen. „Mit dem Denken Harmonie schaffen“, so Tezak, dessen Werk auch eine Reaktion auf den Massenmörder Breivik ist: „Den Kindern wollte ich eine Gestalt geben, und habe angefangen, diese Köpfe zu machen“, so der Künstler.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 21.1.2020

Entstanden sind fantastische Figuren und Mischwesen, die Geschichte und Geschichten erzählen, auf Keramik, in Linolschnitten, Skulpturen, auf Papier. „Zwischen mir und dem Universum ist diese dünne Haut hier, so kann man mich lesen“, so Tezak. Zum Abschluss der Ausstellung am 9. Februar liest Wolfram Berger Texte von Wolfgang Bauer.

Bornemann bebildert Depressionen

Gleich nebenan hat der in Leibnitz geborene Fotograf und Journalist Dieter Bornemann die immer noch tabuisierte Volkskrankheit Depression in Schwarz-Weiß gefasst, leidet doch jeder Siebte im Laufe des Lebens an schweren Stimmungsstörungen. „Beim Betrachten der Bilder von Bornemann kommt auch genau das heraus. Man weiß nicht genau, zeigt er eine Situation aus seinem Blickwinkel oder nimmt er die Position des Betroffenen ein“, so Kurator Klaus Dieter Hartl.

Foto von Dieter Bornemann
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Die Schau „Dunkle Wege, dunkle Gedanken“ erklärt Symptome und mögliche Behandlungen und weist auch den Weg in eine buntere Zukunft. Apropos bunt und augenzwinkernd: Das kann Bornemann auch, wie weitere Arbeiten bis Ende Februar zeigen.