Bezirk Murtal
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Wahl 20

Die Ausgangslage im Murtal

Auch im Bezirk Murtal ist die ÖVP aktuell zwölf Bürgermeister, die SPÖ acht, einen davon in der Bezirkshauptstadt – genau das will die Volkspartei ändern.

Hinweis:

Der Beitrag entstand vor der CoV-bedingten Verschiebung der Gemeinderatswahlen und wurde nun im Vorfeld des neuen Wahltermins am 28. Juni wieder veröffentlicht.

Die Bezirkshauptstadt Judenburg kämpft wie die meisten Murtaler Städte mit der Abwanderung: Mit 9.899 Einwohnern ist man mittlerweile unter die 10.000er-Grenze gefallen, daher werden im künftigen Gemeinderat nur noch 25 Gemeinderäte vertreten sein, das sind um sechs weniger als bisher.

Judenburg: ÖVP will SPÖ-Absolute brechen

Entsprechend spannend wird die Wahl in Judenburg. Bei der letzten Gemeinderatswahl hat SPÖ-Bürgermeister Hannes Dolleschall nur knapp die absolute Mehrheit erreicht – diese will die ÖVP mit Spitzenkandidat Norbert Steinwidder nun brechen: „Wir stellen schon ganz klar den Bürgermeister-Anspruch, also es ist schon unser Ziel, dass wir hier die Absolute ganz klar brechen, um auch entsprechende Maßnahmen setzen zu können, die uns in den Bereich der Gemeindefinanzen eingreifen lassen und die vor allen Dingen auch eben junge Familien wieder anziehen.“

Norbert Steinwidder ÖVP Judenburg
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ÖVP-Spitzenkandidat Norbert Steinwidder will die Absolute der SPÖ in Judenburg brechen

Acht Listen rittern in Zeltweg um Wähler

In Zeltweg geht für die SPÖ erstmals Günter Reichhold auf Stimmenfang – der ehemalige Sportstadtrat ist seit September Bürgermeister. Seine Vision ist es, Zeltweg zur bildungsinnovativsten Stadt im Aichfeld zu machen: „Unser Budgethaushalt ist konsolidiert worden, und wir haben auch sehr gute Zukunftsprojekte für Zeltweg: Angefangen beim Bildungscampus, wo wir wirklich eine Möglichkeit schaffen, Neue Mittelschule, Volksschule und Kindergarten zu einem Campus zu zusammenzufügen.“

Zeltweg Günter Reichhold SPÖ
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SPÖ-Bürgermeister Günter Reichhold plant in Zeltweg neue Zukunftsprojekte

Novum in der Industriestadt ist, dass gleich acht Parteien um die Stimmen der 5.917 Wahlberechtigten rittern – so viele wie sonst nirgends in der Steiermark. Unter anderem ist die Grüne Bürgerliste Zeltweg auf dem Stimmzettel vertreten – ihr Spitzenkandidat Anton Hartleb will mit seinem Team den momentanen positiven Rückenwind nutzen und erstmals zweistellig werden: „Wir haben zehn Persönlichkeiten – die Hälfte Damen, die Hälfte Herren – wo ein jeder befähigt ist, im Gemeinderat tätig zu sein.“

Die Ausgangslage im Bezirk Murtal

ORF Steiermark-Redakteur Hannes Kargl hat sich die Ausgangslage im Bezirk Murtal näher angesehen. Der Beitrag entstand noch vor der CoV-bedingten Verschiebung der Gemeinderatswahlen.

SPÖ will Absolute in Knittelfeld halten

In der Eisenbahnerstadt Knittelfeld will Harald Bergmann für die SPÖ die knappe absolute Mehrheit verteidigen. Wahlkampfthemen sind die Belebung der Innenstadt und Bürgerbeteiligungsmodelle: „Wir haben das jetzt noch einmal verstärkt gemacht: Wir haben ein Bürgerbudget erstellt in Knittelfeld, da können die Menschen aus Projekten auswählen in Höhe von 50.000 Euro. Wir haben geschaut, dass wir alle Knittelfeld als Gemeinschaftsprojekt betrachten, dass wir alle zusammenarbeiten an unserer Stadt“, so Bergmann.

Wie gut kennen Sie den Bezirk Murtal? Wir haben ein kleines Quiz zusammengestellt – zu jeder Gemeinde gibt es eine Frage: 20 Gemeinden – 20 Fragen.

Im Bezirk Murtal besonders stark vertreten ist die KPÖ, die in sechs Gemeinden um Wählerstimmen kämpft. In Knittelfeld peilt Stadträtin Renate Pacher Rang zwei an – bei der letzten Gemeinderatswahl war die KPÖ hinter der FPÖ und noch vor der ÖVP drittstärkste Kraft.

Liederbuchaffäre als möglicher Stolperstein in Lobmingtal

In der Gemeinde Lobmingtal ist seit 2017 Christian Wolf Bürgermeister: Er will bei seinem ersten Antreten als Spitzenkandidat für die ÖVP die absolute Mehrheit verteidigen. Für die FPÖ geht Nationalrat Wolfgang Zanger als Spitzenkandidat ins Rennen. Er sorgte im Landtagswahlkampf – Stichwort Liederbuchaffäre – für negative Schlagzeilen – mehr dazu in Liederbuch-Affäre: Verfassungsschutz ermittelt (1.11.2019).

FPÖ Plakat Lobmingtal
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Für die FPÖ könnte die Liederbuchaffäre in Lobmingtal zum Stolperstein werden

Für Zanger ist die Affäre ein möglicher Stolperstein, er selbst ist aber optimistisch und will mit seiner Partei zweitstärkste Kraft in Lobmingtal zu bleiben: „Das wird schon noch da oder dort seine Auswirkung haben, aber ich bin überzeugt davon, dass dort, wo man die Menschen kennt, die seit vielen Jahren für die Bürger in dieser Gemeinde etwas tun, um dadurch etwas zu bewegen, da wird sich das nicht sehr stark auswirken.“