Eine Ameise melkt in einem Garten Blattläuse
APA/dpa/Silas Stein
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Lifestyle

Was tun gegen Schädlinge?

Alles ist grün, alles wächst und blüht oder zeigt zumindest schon die ersten Knospen. Aber auch die ersten nicht so angenehmen Gäste machen sich breit – aber was tun gegen Läuse, Drahtwürmer, Schnecken und Co.?

Gartenexpertin Angelika Ertl rät grundsätzlich einmal zu etwas Gelassenheit – zum Beispiel, wenn sich die ersten Schildläuse auf den Rosen zeigen: „Nicht gleich zur chemischen Keule greifen, denn wenn ich Schädlinge habe, dann weiß ich, dass ich auch Nützlinge habe. Der Garten ist ein ökologisches Kleinsystem, und je mehr unterschiedliche Tiere ich hier sehe, umso mehr weiß ich, dieses Ökosystem funktioniert, Das ist auch das Prinzip der Permakultur.“

Gegen jeden Schädling gibt es ein Kraut

Wenn es dann aber doch zu viel wird, sollte die erste Wahl der Griff zu natürlichen Mitteln sein: „Als erstes sollte man die Pflanze stärken. Je eher ich sie stärke, desto eher ist sie gegen Schädlingen gewappnet. Und dann gibt es Mittel wie zum Beispiel biologische Spritzmittel auf der Basis von Thymian mit Knoblauch und mit Chilli oder Brennesseljauchen gegen die Läuse oder Kaffeesud gegen die Läuse.“

Mit Fadenwürmern gegen den Dickmaulrüssler

Ein spezielles Problem ist der Dickmaulrüssler, der nicht nur extrem gefräßig ist, sondern sich auch sehr stark vermehrt: „Wenn man den Dickmaulrüssler sieht, dann hat der die Eier schon gelegt – da kann man eigentlich nur mit Nematoden arbeiten: Das sind Fadenwürmer, die gießt man ab einer Bodentemperatur von zehn Grad ein, und das muss man regelmäßig tun.“ Diese Nematoden bekommt man bei vielen Gärtnern so Ertl.

Schneckenkorn, Laufenten – und Polenta

Dann wäre da noch der „Lieblingsfeind“ aller Gärtner: die Nacktschnecke. „Es gibt ein biologisches Schneckenkorn auf der Basis von Phosphateisen 3 – da wird der Schnecke die Feuchtigkeit entzogen, und so zieht sie sich zurück, Damit muss man aber sehr früh beginnen, also jetzt – wenn die Schnecken größer sind, fressen sie das sogar.“

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 5.5.2020

Was den Schnecken nicht so sehr schmeckt, ist ein humusreicher Boden – was ihnen hingegen gut schmeckt, ihnen aber nicht bekommt, ist Polenta, erzählt Ertl: „Rohen Polentagrieß auf den Boden streuen – am Abend, und eine Stunde später ist das wie eine Versammlung der Schnecken. Aber sie zerplatzen, weil die Polenta im Körper aufgeht. Allerdings muss man das immer wieder tun. Die beste Wunderwaffe sind aber die Laufenten, sie sind ein natürlicher Feind der Schnecken – wer einen größeren Garten hat, braucht unbedingt Laufenten.“