Ungefähr in der Mitte des Mürztales, in der Gemeinde St. Barbara, kann man, von Graz kommend, links in ein Seitental einbiegen, und kommt dann in den Ortsteil Veitsch – und dort steht seit einigen Jahren unübersehbar auf einem Hügel das Wahrzeichen der Gemeinde: das weltgrößte begehbare Holz-Pilgerkreuz.
„Das Pilgerkreuz wird im Jahr von rund 10.000 Gästen besucht. Es ist 40,7 Meter hoch, und man muss 160 Stufen erklimmen, damit man den Ausblick von oben genießen kann. Es ist schon öfter ein Lift gefordert worden, aber da machen wir natürlich nicht.“, so der Bürgermeister von St. Barbara im Mürztal, Jochen Jance.
Wo man allfällige Sünden abbüßt
Man geht vom Ort rund 15 Minuten zum Kreuz hinauf; dann schwitzt man schon gut, kann aber, bevor man das Kreuz erklimmt, noch in einem kleinen Buffet einkehren und sich stärken. „Wie auch immer: Allfällige Sünden sind abgebüßt“, sagt Jance mit einem Lachen.
Im Inneren des Pilgerkreuzes kann man die biblische Schöpfungsgeschichte nachlesen, sich über die anderen Weltreligionen informieren oder dann oben im Querbalken den Ausblick genießen und in der Ruhe zu sich selbst finden: „Das ist schließlich auch der Sinn des Pilgerns. Wir liegen ja am Pilgerweg nach Mariazell, und wenn man hier Halt macht, kann man abrasten und wirklich zu sich selbst finden.“
Vom Schul- zum Generationenhaus
Ein gänzlich anderes, weil sehr weltliches architektonisches Kleinod steht dagegen mitten im Ort Veitsch: das Volksschulgebäude.
Sendunghinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 11.6.2020
„1902 erbaut, denkmalgeschützt und nach wie vor in Betrieb. Mittlerweile ist es aber ein richtiges Generationenhaus geworden: Neben den vier Volksschulklassen ist auch der Pensionistenverband hier untergebracht, und auch unsere Ortsmusik, die Werkskapelle Veitsch, hat hier ihre Proberäumlichkeiten. Das passt sehr gut, weil alle, die jetzt da drin sind, von den Pensionisten über die Musiker bis hin zu den Schülern, sind hier unterrichtet worden, und das verbindet auch den Ort“, erzählt Jance.