Jens Harzer als Tod waehrend der Probe zu „Jedermann“ im Sommer 2002
APA/Barbara Gindl
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Wenn nicht nur der „Jedermann“ stirbt

Die Salzburger Festspiele feiern heuer – CoV-bedingt verkürzt – ihr 100-jähriges Jubiläum. Untrennbar mit den Festspielen verbunden ist der „Jedermann“. Passenderweise sind nun zwei Krimis erschienen, in denen rund um den „Jedermann“ gemordet wird.

Auf der Bühne am Salzburger Domplatz wird das Spiel vom Sterben des reichen Mannes gegeben, und als der Schlussapplaus abebbt, fällt im Zuschauerraum ein reicher Mann tot vom Sessel – Herzversagen wird vermutet, seine Begleiterin ist allerdings von einem kaltblütigen Mord überzeugt.

Glück ermittelt wieder

Romana Petutschnigg war nur wenige Stunden die Verlobte von Hugo Flock, sie verdächtigt die Noch-Ehefrau des Toten, seinen Herzschrittmacher manipuliert zu haben. Da passt es gut, dass ihr Freund Martin Glück kurz danach in Salzburg eintrifft – der Wiener Chefinspektor ist einem illegalen Medikamentenhandel auf der Spur und hofft, in der Mozartstadt die Hintergründe zweier ungelöster Todesfälle aufklären zu können.

„Glück in Salzburg“
ars vivendi

Die beiden Autorinnen Christine Grän und Hannelore Mezei – beide gebürtige Grazerinnen – lassen Martin Glück mitten im Festspieltrubel ermitteln. Als Begleiterscheinungen gibt es viel Bussi-Bussi-Gesellschaft, eine Liebesgeschichte und natürlich immer wieder Wortspielereien um den Namen des Ermittlers.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 19.7.2020

Es ist schon der vierte Fall, in dem Chefinspektor Glück ermittelt – bisher schickten ihn seine Schöpferinnen an den Wörthersee, nach Wien und in eine Schönheitsklinik in Graz – und alle Krimis zeichnen sich durch viel Lokalkolorit, skurrile Figuren und einen Schuss bösen Humor aus.

Eintauchen in die Welt der Festspiele und die Weltliteratur

Eine Krimihandlung mit viel Information über Kultur und Architektur der Stadt Salzburg bekommt man wiederum von Manfred Baumann in „Jedermannfluch“ geboten: Darin wird Isolde Laudess, eine junge Schauspielerin, die eine kleine Rolle in der Tischgesellschaft des „Jedermann“ spielt, ermordet; für Aufsehen sorgt der Fall zusätzlich, weil sie zudem auch die Schwester der gefeierten Buhlschaft ist.

„Jedermannfluch“
Gmeiner Verlag

Kommissar Martin Merana startet seine Ermittlungen mit viel Ruhe und viel starkem Kaffee; er taucht aber auch ein in die Welt der Festspiele, vor allem in die des „Jedermann“, und versucht, in der Weltliteratur Hilfe bei der Lösung seines Falls zu finden.