Die Weinberge am Hochgrail
ORF/Regine Schöttl
ORF/Regine Schöttl
„Daheim is’ fein“

Auf den Spuren des „Blauen Wildbachers“

Der Wein ist es, der dem Schilcherland in der Weststeiermark den Namen gibt. Gewonnen wird der berühmte und typisch roséfarbene Tropfen aus dem „Blauen Wildbacher“. Doch die alte Traubensorte ist weit vielfältiger, als man glaubt.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 21.7.2020

Das Besondere an der Rebsorte „Blauer Wilbacher“ ist, dass die Traube eine blaue Haut hat und ein weißes Fruchtfleisch. Dadurch ist die Traube vielfältig einsetzbar, erklärt Gerd Jauk, der selbst in Deutschlandsberg einen Buschenschank betreibt und sich mit der Rebsorte bestens auskennt: „Je nach Verarbeitungstyp im Herbst kann man verschiedene Weintypen keltern – das geht vom Weißwein über den Roséwein bis zum tiefroten ‚Blauen Wildbacher‘, den Rotwein.“

Schilcher-Sturm ist „erstes Kind der Traube“

Typisch für die Rebsorte ist, egal in welcher Form und Farbe sie letztlich ins Glas kommt, die „rassige Säure“, sagt Jauk: „Mit dieser Säure kann man ein wunderbares Säure-Zucker-Spiel produzieren, und das harmoniert in den verschiedenen Spielarten perfekt.“ Nicht umsonst ist der berühmte Schilcher auch so beliebt – ebenso der Schilcher-Sturm, der laut Jauk eigentlich „das erste Kind“ ist, „das aus der Traube geboren wird.“

Schilcher ist typisch weststeirisch

Unklar ist, woher der „Blaue Wildbacher“ eigentlich kommt: „Über die genaue Herkunft wird nach wie vor gerätselt oder gemutmaßt. Erzherzog Johann hat sie in Stainz dann kultiviert und der breiten Öffentlichkeit zum Auspflanzen übergeben.“

Florian Prates im Weingarten
ORF

Heutzutage wird die alte Rebsorte in der Steiermark, aber auch in Slowenien angebaut, der Unterschied liege laut Jauk aber im Geschmack: „Den klassischen Ausbau als Roséwein und den typischen Schilchergeschmack, den bekommt man nur hier in der Gegend, und wenn man das Wort ‚klassischer Schilcher‘ verwendet, dann darf er nur aus der Weststeiermark kommen.“