Der Krakauer Höhenweg
Die steirische Krakau
Die steirische Krakau
„Daheim is’ fein“

Über den Höhenweg zum Schattensee

Wenn sich die letzten Schneefelder verabschieden, dann erblüht die Bergwelt in der Region Murau zu neuem Leben. Besonders schön zu erleben ist das beim Schattensee, zu dem der Krakauer Höhenweg führt

Sendungshinweis:

„Sommerzeit“, 5.8.2020

Eine Wanderung zur Almrauschblüte über Wiesen und Almen, vorbei an gemütlichen Hütten wird zum aktiven Erlebnis der Sinne. In der Region Murau gibt es nicht nur Touren über die Gipfel, sondern man kann auch die leicht erreichbaren Aussichtsberge der Region bewandern – und ein solcher Weg ist der Krakauer Höhenweg.

Ein aktives Erlebnis der Sinne

Ausgangspunkt ist der „Jagawirt“ in Unteretrach. Auf dem kurzen Weg zum ersten Markierungspfahl (Weg Nr.8 – Richtung Holzerhütte) kommt man an der schönen Fortnerkapelle vorbei, dann geht es weiter zum Pferdehof Andexer und über einen Waldpfad den Schattnerberg hinauf. Vom Woadschober wandert man dann auf einem Forstweg bergab bis zum Schattensee.

Höhenweg
ORF

Der Krakauer Höhensteig bietet ein wundervolles Panorama, „wenn man so in die niederen Tauern hineinschaut, da sieht man dann in das Etrachtal, das Rantental hinein“, sagt „Jagawirt“ Walter Schlick. Auf alle Fälle sehenswert ist aber natürlich auch das Ziel der Wanderung, der Schattensee: Der Hochmoorsee liegt inmitten der Berglandschaft im Einzugsgebiet der Niederen Tauern auf 1.320 Metern Seehöhe.

Das Wasserscheibenschießen

Der unberührte Fleck Natur lädt aber nicht nur zur Erholung vom Alltag ein – als einer von zwei Plätzen in Österreich kann man am Schattensee Wasserscheibenschießen: Auf einer Uferseite steht eine Zielscheibe, die sich im Schattensee spiegelt, von der anderen Uferseite – aus 107 Metern Entfernung – wird auf dieses Spiegelbild geschossen. Dabei prallt die Kugel von der Wasseroberfläche ab und muss eine über dem Wasser hängende Kartonscheibe treffen.

Um das Wasserscheibenschießen ranken sich unterschiedliche Legenden und Erzählungen: Der Brauch geht womöglich auf die Zeit noch vor dem Wiener Kongress in den Jahren 1814 und 1815 zurück. Nach dem zweiten Weltkrieg geriet das Spiel in Vergessenheit und wurde erst 1985 in der damalige Gemeinde Krakauschatten wieder entdeckt.

Schattensee
Die steirische Krakau

Abseits des Schießsports lädt der 75 Meter breite und 150 Meter lange See zu Spaziergängen ein und lässt die Besucher in die unberührte Gegend eintauchen. Rund um das Gewässer ist auch ein Baumkalender angelegt: Wer möchte, kann sich hier seinen ganz persönlichen „Lebensbaum“ suchen.

Niederschlagsarm und sonnenreich

Eintauchen kann man aber auch direkt in den Schattensee – im Sommer erreicht er eine Wassertemperatur von 20 Grad und mehr. Diese Wassertemperatur ist trotz der alpinen Lage deshalb möglich, weil die Krakau klimatisch begünstigt ist: Sie gilt als niederschlagsarm, aber sonnenreich.

Romantische Bootsfahrt

Wem 20 Grad Wassertemperatur nicht ausreichen, dem bietet der Schattensee eine andere Aktivität: eine romantische Bootsfahrt, die ein beeindruckendes Panorama mit imposanten Berggipfeln zwischen dem Sölkpass und dem Preber eröffnet. Schließlich kommen auch noch Fischer am Hochmoorsee auf ihre Kosten: In dem vier Hektar großen See leben unter anderem Karpfen und Hechte, Fischzeit ist von Ende Mai bis Mitte Oktober.

Walter Schlick
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Walter Schlick

Und wem das alles nicht reicht, für den hat Walter Schlick den wohl ultimativen Grund für eine Wanderung über den Krakauer Höhenweg: „Weil es den Geist frei macht, weil man einfach das Gefühl hat, die täglichen Strapazen hinter sich zu lassen.“