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Paul Pizzera und der „hippokratische Neid“

Der Deutschlandsberger Kabarettist Paul Pizzera ist unter die Buchautoren gegangen: In seinem ersten Buch „Der hippokratische Neid“ geht es um die psychische Gesundheit – „die Seele kann man nicht photoshoppen“, heißt es da etwa.

Der erfolgreiche Kabarettist und Sänger will mit seinem Erstling vor allem unterhalten und die Leser zum Lachen bringen, „zum anderen soll es auch die Angst vor therapeutischen Gesprächen, die nach wie vor in Österreich sehr vorhanden ist, wie mir vorkommt, minimieren“, so Pizzera. Vielleicht erkenne sich auch der eine oder andere in einer der beiden Figuren selbst – oder jemanden, den man gut kennt.

Mit Pfingstl auf der Therapeutencouch

Denn: Für jedes Problem gebe es eine Lesung – Wortspielereien wie diese kommen auch in dem Buch immer wieder vor. Ein Mann – er heißt Pfingstl – mit sehr traditionellen Vorstellungen und einem äußerst altertümlichen Frauen- und Männerbild geht darin zum Therapeuten.

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Sich emotional vor seiner Frau und im Endeffekt auch vor sich selbst zu öffnen, falle ihm schwer, so Pizzera: „Ich glaube, dass es nach wie vor leider sehr viele Männer gibt, die sich schwer damit tun, ihr Seelenleben darzulegen und auch einmal ihre Mankos anzusprechen und zu besprechen. Ich glaube, dass man mit der Darlegung dieser Person vielleicht dem einen oder anderen Mann aus der Seele spricht.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 6.9.2020

Fokus auf den Dialog

Paul Pizzera konzentriert sich in „Der hippokratische Neid“ vollständig auf ein Gespräch, das Buch ist in Dialogform geschrieben: „Natürlich könnte man das Ticken der Wanduhr beschreiben, wie es sich wie Messerstiche ins Trommelfell hineinbohrt, weil das Warten ihn so lähmt – aber ich mag es, wenn viel zwischen den Personen passiert. Und da kommt mir das Spielen der beiden Personen entgegen, was ich von der Kabarettbühne kenne.“

Zurzeit ist es aber nicht geplant, dass der „Hippokratische Neid“ auf die Bühne kommt – noch nicht: „Ich hatte das Privileg, dass mir niemand Geringerer als der Großmeister Michael Niavarani beim Hörbuch die zweite Person eingesprochen hat. Und er hat gemeint, das könnte man ohne Weiteres sofort auf die Bühne stellen.“