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Der Tod lauert im Schilcherland

Die Herbstzeit ist für viele Bücherfreunde auch Krimizeit. Die Voitsberger Autorin Isabella Trummer lässt im Schilcherland morden. Hauptschauplatz ist ein kleines Dorf: idyllisch, aber voller grausamer Geheimnisse.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 11.10.2020

Isabella Trummer ist Wiederholungstäterin: Es ist bereits der fünfte Krimi, den sie in der Weststeiermark ansiedelt. In seinem neuesten Fall hat ihr Inspektor Kammerlander es mit einer besonders grausamen Mordserie zu tun.

Zuerst wird ein Landwirt tot aufgefunden – er ist einen Abhang hinabgestürzt, auf den ersten Blick ein tragischer Unfall oder ein Herzinfarkt. Inspektor Kammerlander ist allerdings misstrauisch: Irgendetwas stimmt hier nicht, ist er überzeugt.

Brutale Morde, brutales Umfeld

Kammerlander ist ein höchst durchschnittlicher Mann, der immer die Ruhe bewahrt, den Überblick behält sowie ein gutes Gespür für Ermittlungen hat, sagt seine Erfinderin – und diese Eigenschaften kommen ihm hier zugute. Denn es folgt sehr rasch die nächste Hiobsbotschaft: An einem Sonntagvormittag verschwindet der Sohn eines Landtagsabgeordneten spurlos.

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Und auch das soll nicht der letzte Vorfall sein – der oder die Täter gehen sehr brutal vor: „Die Morde sind natürlich brutal und auch das ganze Umfeld. Ich wollte aufzeigen, wie so ein kleines hübsches Dörfchen auf dem Lande auch so seine Charaktere entwickelt – durch Abhängigkeiten, die ja in einem Dorf auch extrem vorhanden sind“, verrät die Autorin.

Vater war bei der Polizei

Schon immer habe die seit kurzem pensionierte Lehrerin Krimis gelesen, bei manchen habe sie sich aber auch sehr gelangweilt: „Ich habe einige gelesen und gedacht: Das hätte ich anders, besser geschrieben“ – außerdem ist sie sozusagen „erblich vorbelastet“: „Mein Vater war bei der Polizei in Köflach und da habe ich schon als Kind viel mitbekommen. Aber natürlich haben sich die Verfahren geändert – und wer sich interessiert, kann im Internet alles finden – über Ermittlungsmethoden oder Forensik – und da schaue ich immer, dass ich am Ball bleibe und das in die Ermittlungen miteinfließen lasse“, so Trummer.

Das Schreiben von Krimis sei aber auf keinen Fall ein Ventil, um ihre eigenen Mordfantasien auszuleben: „Es ist für den Leser vielleicht lustig, sich in gewisse Situationen hineinzuversetzen, in die man selbst nie zu kommen glaubt. Die Sorgen anderer sind ja immer toll, weil sie einen selbst nichts angehen. Wobei ich ja der Meinung bin: Selbst der liebste Mensch kann – wenn der Leidensdruck dementsprechend hoch ist – zum Mörder werden.“