Schneiderin Karin Hainberger
Karin Hainberger
Karin Hainberger
Coronavirus

Änderungsschneidereien gefragt wie nie

„Ja wir haben offen!“: Diesen Satz hat Karin Hainberger, Schneidermeisterin in Eisenerz, vergangene Woche öfter gesagt – denn die Kunden brauchen Änderungen und Reparaturen alter Kleidung.

In ihrer Schneiderei wird Kleidung weiter, enger, länger oder kürzer gemacht – und durch das Coronavirus ist den Menschen Regionalität und Nachhaltigkeit offenbar noch wichtiger geworden, sagt Karin Hainberger. Aber dennoch ist dieses Jahr für die heimischen Familienbetriebe natürlich kein leichtes.

MNS-Nähen hat über die erste Zeit geholfen

Heuer wäre die 20-Jahr-Feier von Karin Hainbergers Schneiderei in Eisenerz geplant gewesen – doch es kam anders. „Beim ersten Lockdown war nach einer Schockstarre das Nähen von Mund-Nasenschutz ein großes Thema, das uns durch diese erste Zeit geholfen hat.“

Masken aus Stoff
Karin Hainberger

Ob die Kunden nun im zweiten Lockdown aber weiterhin kommen, wisse sie noch nicht. Viele Kunden seien verunsichert, ob die Betriebe offen haben oder nicht, sagt Hainberger.

Maßnehmen nicht erlaubt, aber Änderungen möglich

Die Schneidermeisterin darf zwar nicht bei der Kundschaft Maß nehmen oder abstecken, aber an der Nähmaschine arbeiten; Änderungen und Reparaturen, die gebracht werden, könnten im Sinne der Nachhaltigkeit bearbeitet werden. „Was leider weg fällt, sind Braut- und Ballkeider sowie Tanzsportmode oder Festtagsmode, da ja sämtliche Veranstaltungen Corona-bedingt abgesagt worden sind“, sagt die Schneidermeisterin.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 21.11.2020

Viele beginnen wieder selbst zu nähen

Covid-bedingt haben einige auch zu Hause wieder mit dem Nähen begonnen oder Lieblingsstücke im Kasten wiederentdeckt und zur Schneidermeisterin gebracht. „Die Wertschätzung für unser Handwerk ist schon vor Corona wieder gestiegen, weil viele auf Regionalität setzen. Nicht jedes Kleidungsstück muss aus China oder Bangladesh kommen. Wir haben begonnen, unsere eigene Konfektionsmode zu produzieren. Man kann auch in Österreich Mode zu fairen Preisen produzieren.“

Rosa Kleid auf Kleiderpuppe
Karin Hainberger

Wünsche an die Zukunft

Herzengel nennt sie ihre Mode – darin verbergen sich die Begriffe Herz, Engel und Erz. Erz steht für den Erzberg in Eisenerz. Trotz Corona hat Schneiderin Karin Hainberger im Jubiläumsjahr einen neuen Standort in Eisenerz bezogen. Sie wünscht sich, dass im Jahr 2021 wieder alles möglich sei und sie mit ihrem Betrieb noch viele Jahre weitermachen könne.