Alois Neuhold
ORF
ORF
Kultur

Spirituelle Malerei als Meditation

Alois Neuhold ist kurz nach seiner Priesterweihe suspendiert worden – danach ließ er seine Spiritualität ganz in die Malerei und Objektkunst fließen, die er für sich selbst auch zu meditativen Zwecken nutzt.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 8.12.2020

Das Atelier von Alois Neuhold in St. Georgen an der Stiefing ist ein Bilderhaus, das er nach und nach wachsen lässt. Vor allem Augen blicken dem Besucher hier entgegen und zwar aus Gesichtern, die aus ihrer Schlichtheit heraus eine Kraft entwickeln; aber auch Pflanzen malt Neuhold.

„Alles schaut mich an“

Der in Eggersdorf bei Graz gebürtige Künstler selbst tritt so in den Dialog mit allem Lebendigen, wie er selbst sagt: „Das ist für mich sowieso, dass ich das Gefühl habe, alles schaut mich an. Also auch die Natur, wenn ich hinausgehe – ein Baum. Das ist alles Begegnung. Auch ein Baum schaut mich an.“

Alois Neuhold
ORF

Es ist eine tiefe Spiritualität, die aus Neuholds Arbeiten spricht. Der einstige Priester spürte schon früh seine künstlerische Ader, und so versteht er das Malen als Begegnung mit der Schöpfung, die Farben als verdichtetes Licht: „Mir ist immer wichtig, möglichst viel Dichte – Farbdichte, aber auch räumliche Dichte – zu haben, deshalb gehen sie auch meistens in die dritte Dimension.“

Alois Neuhold
ORF

Alleinsein als Kraftquelle

Das Malen selbst ist für Alois Neuhold ein meditativer Prozess, für den er sich in die Stille seines Ateliers zurückzieht. Das Alleinsein empfindet er als Kraftquelle. „Auch wenn ich allein bin, ist die ganze Kraft des Lebens in mir. Das ganze Universum ist über mir und mit dem allen kann ich ja in Beziehung treten und dann bin ich ja nicht allein.“ Und so bringen Alois Neuholds Bilder Farbe in eine Welt, die mehr denn je Lichtblicke braucht.