Burg Neuhaus bei Stubenberg wurde Mitte des 14. Jahrhunderts vom Geschlecht der Stubenberg erbaut, in den Jahrhunderten danach brannte sie mehrmals ab. Der Burgruine hoch über dem Stubenbergsee nahm sich vor 40 Jahren die Familie Vetter von der Lilie an.
Dicke Mauern als Rettung
Vor 40 Jahren verliebte sich das Ehepaar in die Ruine und wagte es mit einer gehörigen Portion Mut und Herzblut, die mittelalterliche Burg zu revitalisieren. Den 4,50 Meter dicken Mauern war es zu verdanken, dass das Gebäude nicht ganz verfallen war. Nachdem Meter hoher Schutt und Bewuchs entfernt waren, begann man mit viel Fingerspitzengefühl mit den Revitalisierungsarbeiten.
Rittersaal und Designerkleid
„Der Rittersaal der Burg zum Beispiel – da war bis vor zehn Jahren praktisch nichts außer ein paar Mauern“, sagte Burgherr Karl Vetter von der Lilie. „Der Boden ist von einem Dachboden von einem haus aus Wien. Da haben wir gesehen, dass sie die Ziegeln auf die Straße werfen.“ Seine Frau Ingrid schilderte: „Ein Türschloss, original aus dem 17. Jahrhundert, haben wir in Zürich gefunden und gekauft. Es ist sehr schwierig, so alte Schlösser zu finden. Sie sind auch ziemlich teuer. Da ist so manches Designerkleid in einem Schloss aufgegangen.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 2.8.2021
Handwerkskunst
Unter Erhaltung historischer Bausubstanz hat die Burg heute sogar drei Appartements zur Vermietung, wobei in jedem restaurierten Winkel alte Handwerkskunst spürbar ist. „Es gibt in der Steiermark ganz fantastische Handwerker. Man muss sie nur finden. Leider sind viele schon in Pension“, so Ingrid Vetter von der Lilie. „Wir fühlen uns wohl hier. und es ist auch ein gewisser Stolz da, dass wir es hingebracht haben, diese Ruine wieder zu revitalisieren und nutzbar zu machen“, so Karl Vetter von der Lilie
Nach 40 Jahren Restaurierung wird Neuhaus heute auf den Landkarten nicht mehr als „Ruine“, sondern wie schon vor 300 Jahren wieder als Burg eingezeichnet.