Erika Haring
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Kultur

Grenzenlose Liebe zum Theater

Pure Lebensfreude bedeutet für Erika Haring Theater zu spielen und Regie zu führen. Seit 35 Jahren leitet sie das Theater im Sensenwerk in Deutschfeistritz, das nun das Stück „Heißa Kathreinerle“ auf die Bühne bringt.

Dass Kunst ein wahrer Jungbrunnen sein kann, dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Kris Kristofferson hat mit 80 noch ein Album veröffentlicht, Pablo Picasso mit 90 noch Bilder gemalt und Johannes Hesters ist mit 107 Jahren noch als Schauspieler auf der Bühne gestanden.

Die Bretter, die die Welt bedeuten, vermitteln aber auch Erika Haring viel Lebensfreude: „Ich habe schon als ganz junges Mädchen – in der Volksschule habe ich schon mit meinen Freundinnen Theater gespielt, selber Stücke geschrieben, und das ist so weitergelaufen“, erzählt die 82-Jährige, die das Theater im Sensenwerk leitet.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 21.8.2021

Scheinwerfer auf Bohnenstecken

Immer wieder hat die gelernte Kosmetikerin in anderen Gruppen mitgespielt, ehe sie vor bald 35 Jahren ihr eigenes Theater gegründet hat – in ihrem Garten. „Auf Bohnenstecken haben wir unsere Scheinwerfer gehabt, natürlich hat es dann regnen angefangen und dann bin ich in das leerstehende Sensenwerk gegangen“, schildert Haring.

Theater im Sensenwerk
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Für die Premiere von „Heißa Kathreinerle“ wird eifrig geprobt

Seither spielt sich die Truppe quer durch den Theaterkanon. Shakespeare oder Nestroy, Carlo Goldoni oder Ferdinand Raimund. Gespielt wird, was der Chefin gefällt: „Das taugt mir einfach, so mit allem Drum und Dran. Ich will mich überall einmischen. Ich spiele auch sehr gerne mit – aber ich merke mir ja nichts.“

„Ich werde da noch mit dem Rollstuhl hereinfahren“

Nun zeigt das Theater im Sensenwerk Heißa Kathreinerle, eine selbstgeschriebene Parodie des Klassikers „Der Widerspenstigen Zähmung“. Als Regisseurin ist Erika Haring durchaus eine Strenge: „Nein, streng bin ich nicht, aber ich schreie schnell. Und das gewisse ‚kann ich das jetzt haben, bitte‘ – rutscht mir halt heraus – und da erwischen sie mich“, stellt Haring klar. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb möchte sie ihr Theater nicht missen. „Ja, es ist schön. Ich werde da noch mit dem Rollstuhl hereinfahren und weiterspielen.“