Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 12.10.2021
In einer Sammelausstellung über das „Fragile Feministische Wir“ ist demnächst in der Neuen Galerie in Graz eines der Werke gebürtige Oberösterreicherin zu sehen. Es ist eine frühe Arbeit der frischgebackenen „Morgenstern-Preisträgerin“: Feinstrumpfhosen auf Kupferrohr – als Auseinandersetzung mit Körperbildern und Material.

Symbolik und Material
„Es ist der Anfang, es geht um die Berührungen, die mich faszinieren. Es geht um die Beschäftigung mit dem Material“, so Lisa Reiter. Es sind Objekte verschiedener Art, die sie aus ihrem bevorzugten Arbeitsmedium erschafft – mit Feinstrumpfmaterial umgarnte Drahtobjekte etwa, als „Beings“, als Wesen, in Wachs, Harz und Gips gegossene Feinstrumpf-Skulpturen als Symbol kapitalistischer Vermarktung, auch Akte und Selbstportraits sind dabei.

Positionierungen
„Mich interessiert, wie wir als Menschen aufeinander zugehen, wie wir uns in der Gesellschaft positionieren. Wir alle werden eingeordnet und gesehen aufgrund unserer Körper“, so Reiter.

Zerreißbar und dehnbar
Die Feinstrumpfhose nutzt Lisa Reiter als zutiefst feminin wahrgenommenes Arbeitsmaterial. Es ist für sie ebenso gegensätzlich wie auch der menschliche Körper: „Es ist fragil und zerreißbar, gleichzeitig aber extrem dehnfähig und strapazierbar – das ist eine sehr schöne Analogie“, meint die Künstlerin.
Zu sehen sind Werke der „Morgenstern“-Preisträgerin in der Ausstellung „Ladies and Gentlemen“ in der Neuen Galerie in Graz sowie im November im Afro-Asiatischen Institut, ebenfalls in Graz.