Die schräge US-Show blickt seit 2006 durch das Schlüsselloch wohlhabender Hausfrauen – mittlerweile hat das Format pro Folge einige Millionen Zuseherinnen und Zuseher und eine Vielzahl an internationalen Ablegern. Nun nehmen sich auch die Rabtldirndln zusammen mit den Kolleginnen von „Toxic Dreams“ dem TV-Format an.
Pointierte Klischees statt Drama-Queens
Acht High-Society-Hausfrauen – vier aus Graz, vier aus Wien – machen acht wilde Weibsbilder, die plaudern und streiten über Macht, Geld, Sex und Klasse. Regisseur Yosi Wanunu schuf keine Persiflage auf superreiche Drama-Queens, sondern einen genial pointierten Schlagabtausch über Klischees und noch viel mehr ein gehörig unterhaltsames Bühnenexperiment, sagt Susanne Gschwendtner von den „Housewives Vienna“.
„Der Regisseur hat für Euch von den Housewives von Beverly Hills und von den Housewives von New York Transskripts genommen und hat das quasi beinhart zusammengeschnitten“, so Gschwendtner, und Rosa Degen-Faschinger von den „Housewives Graz“ ergänzt: „In dem Fall nimmt man sich dann diesen realen Text, der ja nicht geskriptet ist, her und bringt den auf die Bühne und schaut, ob man diesem realen Theater näher kommt.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 7.6.2022
Das Prinzip des Voyeurismus
Big Drama nach dem Big Brother-Prinzip – so gipfelt der Voyeurismus in der Unterhaltungsbranche im 21. Jahrhundert: „Man sieht sich das vielleicht heimlich an, und gibt es nicht gerne zu. Ich kenne das selbst über die Social Media-Kanäle, da gibt es genauso Leute, denen ich folge und ins Wohnzimmer reinschau’, ohne sie zu kennen“, sagt Rosa Degen-Faschinger. „The Unreal Housewives of Graz versus The Unreal Housewives of Vienna“ sind derzeit im Grazer Kristallwerk und im Oktober in Wien zu sehen.